EUCTR

Ergebnisse klinischer Studien: Viele Sponsoren liefern nicht

Remagen - 24.09.2018, 11:30 Uhr

Eine Publikation im BMJ beschreibt, welche Sponsoren sich am besten an die Vorschriften gehalten haben: Wer sind die Musterschüler nach Anzahl der Studien im EUCTR und „Erfüllungsraten“? (Foto: takasu / stock.adobe.com)

Eine Publikation im BMJ beschreibt, welche Sponsoren sich am besten an die Vorschriften gehalten haben: Wer sind die Musterschüler nach Anzahl der Studien im EUCTR und „Erfüllungsraten“? (Foto: takasu / stock.adobe.com)


Nicht-kommerzielle Sponsoren liefern zu wenig

Insgesamt neun Pharmaunternehmen haben ihre Berichtspflichten zu einhundert Prozent erfüllt. Allerdings haben fünf davon „nur“ zwischen 53 und 63 Studien im Register, von denen bisher etwa ein Vierteil bis ein Drittel fällig war. Unter den 29 Sponsoren mit dem höchsten Anteil an Non-Compliance hinsichtlich des Reportings (null Prozent) rangieren auch renommierte Institutionen wie das schwedische Karolinska Institut (21 von 189 Studien fällig), die Charité Universitätsmedizin (63 von 177 Studien fällig) sowie die Universitäten von München (26 von 71 Studien fällig ) und Heidelberg (17 von 75 Studien fällig).

Der neue „EU-TrialsTracker“

Um die Transparenz im EU Clinical Trials Register zu verbessern, haben die Forscher aus Oxford einen „EU-TrialsTracker“ entwickelt. Die Webseite bietet detaillierte Informationen über die Ergebnisse der Studienberichterstattung jedes einzelnen Pharmaunternehmens und von Sponsoren klinischer Studien wie Universitäten und Krankenhäusern, die in Europa klinische Studien durchführen, und zwar auch zu einzelnen Studien. Die Informationen sollen jeden Monat aktualisiert werden. Die Webseite soll auch die Sponsoren dabei unterstützen, ihre Compliance bei der Berichterstattung zu verbessern.

Die hohe Compliance-Rate bei kommerziellen Sponsoren, auch mit einer größeren Anzahl von Studien, zeige schließlich, dass es geht, meinen die Forscher, und kommen zu dem Schluss: „Wir hoffen, dass die zugänglichen und rechtzeitigen Informationen über den Compliance-Status jeder einzelnen Studie und jedes einzelnen Sponsors über unseren „EU-TrialsTracker“ dazu beitragen werden, die Meldequoten zu verbessern.“ Schließlich seien die Transparenzregeln der EU noch relativ neu, geben sie einschränkend zu bedenken.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.