GKV-Bericht

Tendenz steigend: Rund 80.000 Cannabis-Verordnungen im 1. Halbjahr 2018

Berlin - 20.09.2018, 09:00 Uhr

Aktuellen Statistiken des GKV-Spitzenverbandes zufolge wächst die Zahl der Cannabisverordnungen kontinuierlich. (b/Foto: Imago)

Aktuellen Statistiken des GKV-Spitzenverbandes zufolge wächst die Zahl der Cannabisverordnungen kontinuierlich. (b/Foto: Imago)


Medizinalhanf ist weiterhin gefragt: Statistiken des GKV-Spitzenverbandes zufolge wurden im ersten Quartal dieses Jahres 35.709 und bis einschließlich Juni 2018 insgesamt 79.894 Cannabis-Verordnungen zulasten der Krankenkassen ausgestellt. Ob der in Deutschland geplante Cannabis-Anbau die Versorgung für die Zukunft sicherstellt, wird seitens der Oppositionsparteien Grüne, FDP und Linke bezweifelt.

Die Zahl der Cannabis-Rezepte steigt auch in diesem Jahr weiter an: So ist der aktuellen Sonderbeilage zur Cannabismedizin des GKV-Spitzenverbandes zu entnehmen, dass im ersten Halbjahr 79.894 Cannabis-Verordnungen zulasten der gesetzlichen Krankenkassen ausgestellt wurden. Dies entspricht etwa einer lVerdopplung im Vergleich zum ersten Quartal, in dem insgesamt 35.709 Cannabis-Rezepte ausgestellt wurden.

Die meisten Verordnungen im ersten Halbjahr entfielen auf unverarbeitete Cannabisblüten (31.672), gefolgt von cannabishaltigen Zubereitungen (24.519). Das Fertigarzneimittel Sativex® kommt mit 22.555 Verordnungen auf den dritten Platz. An dieser Stelle ist zu berücksichtigen, dass die Rezepte für Privatversicherte oder Selbstzahler in dieser Statistik nicht enthalten sind. Da bei der GKV-Statistik auch Folgeverordnungen mitzählen, lässt sie zudem keine direkten Rückschlüsse auf Patientenzahlen zu. 

Bedarf steigt seit der Gesetzesänderung

Der Trend besteht seit dem 10. März 2017, seit dem es gesetzlich möglich wurde, Cannabis auf Rezept zulasten der gesetzlichen Krankenkassen zu verordnen. In den ersten Monaten verlief das Wachstum, nach einer gewissen Lernphase, sprunghaft. 

Importmenge im ersten Halbjahr 2018 übertrifft Vorjahresmenge

Der zunehmende Bedarf spiegelt sich auch in den Cannabis-Importmengen wider. So wurden nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) im vergangenen Jahr insgesamt 1200 Kilogramm Blüten eingeführt, im ersten Halbjahr 2018 waren es bereits rund 1620 Kilogramm. Dies ging aus einer Antwort auf eine schriftliche Anfrage der drogenpolitischen Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Dr. Kirsten Kappert-Gonther, hervor.   

Ab 2020 soll Medizinalhanf auch in Deutschland angebaut werden. Das BfArM hat dazu im Juli eine Ausschreibung gestartet. Dabei handelt es sich bereits um den zweiten Versuch, nachdem das erste Verfahren wegen einer Niederlage der Behörde vor Gericht scheiterte. Beim ersten Anlauf war eine Produktionsmenge von 6,6 Tonnen für vier Jahre geplant. Viel zu gering, erklärte der drogenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag, Niema Movassat, gegenüber DAZ.online, noch bevor das erste Verfahren abgebrochen wurde.

Neue Ausschreibung zu knapp

Im neuen Verfahren ist eine jährliche Produktionsmenge von 2600 Kilogramm veranschlagt, was für den vierjährigen Ausschreibungszeitraum insgesamt 10,4 Tonnen entspricht. Das sind zwar 35 Prozent mehr als beim ersten Mal – aber genügt das? Für den Eigenbedarf vermutlich nicht. Angenommen der Bedarf, gemessen an den Importmengen, würde sich nach dem ersten Halbjahr 2018 nicht mehr verändern. Extrapoliert auf ein ganzes Jahr bräuchte die Bundesrepublik jährlich 3280 Kilogramm Blüten, um die Cannabispatienten zu versorgen. Importe wären auch bei dieser hypothetischen konservativen Berechnung weiterhin nötig.

Außerdem legt die bisherige Entwicklung nahe, dass der Cannabisbedarf wahrscheinlich weiter steigen wird. Davon gehen offenbar auch die Importfirmen aus. Nach Informationen des BMG haben seit der Gesetzesänderung im März 2017 bis einschließlich Juni 2018 sechs Importfirmen ihre maximalen Importmengen auf insgesamt etwa 10,4 Tonnen pro Jahr erhöht. Dies geht aus der Antwort des BMG auf eine kleine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion zu Medizinalcannabis hervor. Der drogenpolitische Sprecher der Freien Demokraten Dr. Wieland Schinnenburg fordert eine Erhöhung der Produktionsmengen. Außerdem solle die Regierung aus seiner Sicht über einen Medizinalhanf-Export nachdenken.

Auch für die Grünen-Gesundheitspolitikerin Kappert-Gonther geht die Rechnung der Bundesregierung beim Cannabis nicht auf: „Die Bundesregierung plant den Anbau zu knapp. Schon heute ist der Bedarf größer als die geplante Menge. Hat die Bundesregierung gar kein Interesse daran, die Versorgung sicherzustellen? Das wäre geradezu schäbig gegenüber den Patientinnen und Patienten.“



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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3 Kommentare

Wir müssen #aufstehen!

von Maximilian Müller am 25.09.2018 um 21:45 Uhr

Es lohnt sich also nicht nur für Cannabis Patienten im Notstand, sich das ganze Interview mit Magda Sebelka und Heiko Hartnagel genauer an zu sehen. Ihnen widerfährt Unrecht, es passiert direkt hier in Deutschland. Es könnte jeden treffen, der krank wird und durch Marihuana als Medikament Linderung erfährt. Ihr ziviler Ungehorsam für bessere Rechte für alle Cannabis Patienten ist damit ein Kampf für uns alle.

https://hanftube.info/2018/09/14/repression-gegen-cannabis-patienten-im-notstand/


WDR: Nebenwirkungsreiches wenig helfendes Tilidin wird bezahlt Cannabis was ohne Nebenwirkungen sehr gut hilft nicht. https://www1.wdr.de/verbraucher/gesundheit/bei-welchen-krankheiten-hilft-cannabis-100.html

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Wir werden leider Betrogen?

von Albert Meier am 25.09.2018 um 21:41 Uhr

Den Bundesregierung plante von Anfang an nur 2,5% der Patienten zu versorgen und damit den medizinischen Notstand der Patienten:
Israel hatte 2016 bereits 25000 kranke
Menschen mit Hanf behandelt bei einer Bevölkerung von 8.3Millionen
Einwohner .

Deutschland will 2022 laut Zahlen der
Bundesregierung im Jahr 2022 gerade mal 5500 Patienten versorgen bei
9,8mal höherer Bevölkerung. Somit wird die Bundesregierung nach
Israel Patienten Zahlen auf Deutschland umgerechnet, gerade mal 2,5%
der Patienten in Deutschland versorgen.

Daran sieht man jeder dem es helfen
kann sollte

Zahlen der Bundesregierung dem Spiegel:

http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/cannabis-auf-rezept-grosse-erwartungen-viele-offene-fragen-a-1150237.html

Quelle Patienten zahl Israel
Deutschlandfunk:

http://www.deutschlandfunkkultur.de/marihuana-cannabis-fuer-kranke-israel-ist-der-vorreiter.1079.de.html?dram:article_id=356092)



https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2178398779108224&id=1643480862600021
VIDEO: Theresa May's Ehemanns Firma besitzt 22% der medizinischen Cannabis Firma GW Pharmaceuticals. Der Ehemann von UK Drogen Ministerin Victoria Atkins besitzt eine Regierungslizenz für 18 Hektar Cannabis Anbaufläche für GW. Während ihre beiden Männer an der Arbeit sind, arbeiten beide Frauen hart daran Cannabis Illegal zu halten. Korruption an der Spitze der UK-Regierung?
https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2178398779108224&id=1643480862600021




Das soll natürlich sein? Using selective breeding and production control, HortaPharm created Cannabis strains that produce virtually single cannabinoids, approximately 98% tetrahydrocannabinol or cannabidiol, relative to the total of other cannabinoids present.[4]https://en.wikipedia.org/wiki/Hortapharm_B.V.



"Dein Immunsystem, Herz-Kreislaufsystem, Verdauungssystem,Fort- pflanzungssystem, Hautsystem, Knochensystem... wird von deinem ENDOCANNABINOIDSYSTEM (ECS) geregelt und in Gleichgewicht gehalten. Wenn Du Stress hast oder beim Älterwerden dein Körper nicht genügend körpereigene Cannabinoide bilden kann so wirst Du krank. Da hat Gott (Natur) ein wunderbare Pflanze erschaffen, die Cannabinoide herstellt und der Mensch und alle Tiere (haben auch ein ECS) (außer Insekten) diese einnehmen können um nicht krank zu werden oder zu gesunden.Auch ohne „high“zu werden. Diese Pflanze heißt Hanf (Cannabis). Wer gegen Hanf ist schneidet sich ins eigene Fleisch und wird unbewusst zum Verbrecher gegenüber allen Menschen und Tieren.
GW-Pharm(http://gwpharm.com/) hat 39 Patente gemacht
http://www.patentsencyclopedia.com/assignee/gw-pharma-limited/
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20965/
Gegen Krebs, Diabetis, Alzheimer....... (sogutwie alle Krankheiten).
Bestehend aus Extrakten vom Hanf. Je nach Krankheit verschiedene Prozente an THC und CBD und anderen Cannabinoiden.
Sativex z.B. besteht das Verhältnis von THC zu CBD bei 1 zu 1.
Dieses Medikament gegen MS ist schon auf dem Markt. Was einpaar Euro kosten würde, kostet durch den Vertrieb von Almirall 3-4 Hundert Euro,weil Cannabis verboten ist.
http://www.gwpharm.com/gw-partners.aspx
Otsuka Pharmaceutical Co.(USA+Japan), LtdNovartis Pharma AG (Australia, Asia (excluding Japan, Hong Kong) Afrika), Almirall S.A. (Europa,Türkei) , Bayer HealthCare AG (England +Kanada) Ipsen Pharma S.A.S (Südamerika) Neopharm Group(Israel/Palestene).
Haben zusammen ca 500Millonen Euro für Verkaufsrechte für die Produkte aus Hanf bezahlt.
Sie glauben stark daran,das Hanf gegen Krebs und Alzheimer hilft,sonst hätten Sie nicht soviel für Verkaufsrechte bezahlt.
Die Krebskranken und Alzheimerpatienten haben keine Zeit zu warten bis Sie die Medikamente teuer kaufen können.
Es ist unethisch ,unmoralisch und unmenschlich aus Geldgier Erkentnisse dem Volk vorzuenthalten und gegen die Legalisierung zu arbeiten.
100 Milliarden Euro und noch mehr(jährlich)würde in Deutschland gespart werden,wenn jeder Bürger seine Medizin auf dem Balkon , im Garten, mit Liebe großziehen würde und den Saft der Blätter und Blüten trinken ,essen oder rauchen würde. 2Milliarden Euro gibt die Pharmaindustrie jährlich als Parteispende(CDU/CSU + später lukrative Posten in der Wirtschaft) Bestechung und Werbung aus."
Emin M. Arpaci

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Vorsätzliche Verknappung

von M.Thole am 20.09.2018 um 16:05 Uhr

"Hat die Bundesregierung gar kein Interesse daran, die Versorgung sicherzustellen? "
Offensichtlich nicht !
Die BR beharrt auf ihrem "richtigen Signal", der übelwilligen Kriminalisierung insgesamt und auch darauf die Pharmaindustrie weiterhin am Gesundheitssystem schmarotzen zu lassen mit ihren oft, im Vergleich zur jeweils richtigen Cannabissorte, schädlichen und nutzlosen Produkten.

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