Nordrhein-Westfalen

Patienten von Zyto-Apotheker Peter S. wollen vor dem Landtag demonstrieren

Berlin - 19.09.2018, 12:10 Uhr

Schon mehrfach haben vor der Bottroper Zyto-Apotheke Demonstrationen stattgefunden, jetzt wollen die Geschädigten vor dem NRW-Landtag protestieren. ( r / Foto: hfd)

Schon mehrfach haben vor der Bottroper Zyto-Apotheke Demonstrationen stattgefunden, jetzt wollen die Geschädigten vor dem NRW-Landtag protestieren. ( r / Foto: hfd)


Whistleblower Porwoll fordert Laumanns Rücktritt

Auch der Whistleblower Martin Porwoll, der als kaufmännischer Leiter der Apotheke Anzeige erstattet hatte, kritisiert das Vorgehen des Landesministeriums deutlich. „Stümperhafte beziehungsweise gar nicht vorhandene Aufklärungspolitik – noch immer ist kein modus operandi gefunden worden, wie alle Betroffenen in Kenntnis gesetzt werden sollen“, schrieb er kürzlich in einem Facebook-Post. Noch immer gebe es Tausende Menschen, die nicht wissen, dass sie Rechte haben, die sie juristisch durchsetzen können. „Für mich ein Totalversagen der Politik“, schreibt Porwoll – in Brandenburg sei die zuständige Gesundheitsministerin im Lunapharm-Skandal zurückgetreten.

Auch in Nordrhein-Westfalen müsse der Gesundheitsminister zurücktreten und Platz machen für einen Nachfolger, „der den größten Medizinskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte richtig anpackt“, fordert Porwoll. So sieht es auch Benedetti. „Für mich ist dieser Minister als Gesundheitsminister untragbar“, erklärt sie. „Er hat nicht zum Wohle des Volkes gehandelt.“

Benedetti und Porwoll haben nun für den 29. November – dem zweiten Jahrestag von Razzia und Festnahme – eine Demo vor dem Landtag in Düsseldorf geplant. Auf Nachfrage von DAZ.online, ob Minister Laumann sich auf der Demo mit Betroffenen treffen würde, ließ ein Sprecher offen. Laumann werde sich aber unabhängig von der Demonstration erneut persönlich mit „Opfervertretern“ treffen, „um diese über den Sachstand zu informieren“, erklärte der Pressesprecher. Ein Einladungsschreiben werde sein Haus in Kürze versenden.

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* Hinweis der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hatten wir nicht erwähnt, dass bereits im März 2018 ein Treffen zwischen Minister Laumann und den Patientenvertretern stattgefunden hat.



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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