„Impfungen sind wichtig"

Spahn besucht Grippeimpfstoffproduktion bei GSK 

Stuttgart / Dresden - 05.09.2018, 10:15 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der GSK-Grippeimpfstoffproduktion in Dresden: „Impfungen sind wichtig". (s / Foto: GSK)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der GSK-Grippeimpfstoffproduktion in Dresden: „Impfungen sind wichtig". (s / Foto: GSK)


Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) informiert sich über die Versorgung mit Grippeimpfstoffen. Bei einem Werksbesuch beim Influenza-Impfstoffhersteller GlaxoSmithKline in Dresden betont Spahn die medizinische Bedeutung von Impfungen, um Infektionskrankheiten zu verhindern und erfährt, warum die Herstellung von Grippeimpfstoffen ein besonders komplexer Prozess ist.

Die letzte Grippesaison verlief fulminant – welche Ausmaße die bevorstehende Influenzasaison annimmt, lässt sich schwer abschätzen und definitiv erst zu ihrem Ende bewerten. Das Paul-Ehrlich-Institut hat dieser Tage bereits die ersten neuen Grippeimpfstoffe freigegeben – eine Grippeimpfung bietet den besten Schutz vor der Infektionskrankheit, das betonen die Impfexperten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in jeder Saison aufs Neue. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erachtet das Thema für wichtig und hat der Impfstoffproduktion von GlaxoSmithKline (GSK) in Dresden einen Besuch abgestattet. GSK ermöglichte dem Bundesgesundheitsminister auch, sich einen visuellen Eindruck von den Produktionsabläufen zu verschaffen.

Jedes Jahr Neuzulassung bei Grippeimpfstoffen

Grippeimpfstoffe sind etwas Besonderes, die Anforderungen an die Herstellung sehr komplex. Davon konnte sich auch Jens Spahn nun in Dresden ein Bild machen. GSK produziert in seinem dortigen Werk rund 60 Millionen Dosen pro Jahr, die der Pharmakonzern dann in 70 Länder der nördlichen und südlichen Halbkugel liefert. Ab dieser Grippesaison wird es in Deutschland nur noch Vierfach-Grippeimpfstoffe geben, der G-BA hat beschlossen, den tetravalenten Schutz zur regulären Kassenleistung zu machen. Was macht die Grippeimpfstoffproduktion so komplex?

Darauf hat Dr. Peter Schu, Vice President und Werksleiter von GSK Biologicals in Dresden die Antwort: „Anders als bei vielen Therapeutika produzieren wir in einem begrenzten Zeitfenster für die Nordhalbkugel einen Vierfach-Grippeimpfstoff, der jedes Jahr praktisch eine Neuzulassung bedeutet und doch nur für eine Saison zur Anwendung kommt. Nur wenn wir zuverlässig den Bedarf für den deutschen Markt einplanen können, vermeiden wir eine Versorgungslücke – denn es bleibt weder für GSK noch für andere Hersteller Zeit nach zu produzieren.“

Sichere Versorgung mit Grippeimpfstoffen

Um zu ermöglichen, dass diese komplexen Prozesse auch weiterhin von Pharmaherstellern in Deutschland geleistet werden können, sieht GSK auch die Politik in der Pflicht. Man müsse „den wenigen Herstellern, die sowohl bereit als auch in der Lage sind, sich im Impfstoffmarkt zu engagieren, stabile Planungsgrundlagen zur Sicherung der Lieferfähigkeit zu ermöglichen,“ erklärte Jean-Bernard Siméon, Geschäftsführer GSK Pharma Deutschland. Nur dann sei ein sicherer Zugang zu Impfstoffen gewährleistet.

Spahn: „Impfungen sind wichtig"

Dass Impfungen wichtig sind und ein essenzieller Bestandteil in der Gesundheitsvorsorge, sieht auch der Gesundheitsminister so. Spahn erklärte: „Impfungen sind wichtig. Infektionskrankheiten lassen sich dadurch wirksam verhindern. Wir brauchen daher eine gute und sichere Versorgung mit Impfstoffen. Dazu gehören verlässliche Rahmenbedingungen und ein starker Pharma-Standort Deutschland.“ Unter diesem Aspekt bewertet er abschließend den Vor-Ort-Austausch mit GSK als „wichtig und informativ.“

Wann gegen Grippe impfen?

Als besten Impfzeitpunkt empfiehlt das RKI die Monate Oktober und November. Um einen ausreichenden Grippeschutz aufzubauen braucht der Körper zehn bis 14 Tage. Wer diesen Zeitpunkt verpassen sollte, kann jedoch die Influenzaimpfung auch später noch nachholen. Denn selbst zu Beginn einer Grippewelle kann es noch sinnvoll sein, sich zu impfen, da man nie genau absehen kann, wie lange die Influenzawelle andauert.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Herr Spahn!

von Christiane Patzelt am 05.09.2018 um 10:39 Uhr

Wie wäre es denn, wenn die Ärzte in 4 Jahren den Grippeimpfstoff bei amazon ordern?

Wie wäre es denn, wenn amazon in 4 Jahren GANZ andere Preise für diese Impfstoffe aufruft?

Alle 38 Stunden stirbt eine Apotheke!

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