Verunreinigtes Valsartan

Kordula Schulz-Asche fordert „schonungslose Aufklärung“

Berlin - 23.07.2018, 11:50 Uhr

Kordula Schulz-Asche (Grüne) sorgt sich um die sichere Arzneimittelversorgung. (b / Foto: Stefan Kaminski)

Kordula Schulz-Asche (Grüne) sorgt sich um die sichere Arzneimittelversorgung. (b / Foto: Stefan Kaminski)


Klarheit schaffen – im Interesse der Patientensicherheit

Schulz-Asche wollte zudem wissen, welche staatlichen Institutionen nun für die Aufklärung zuständig seien. Auch hier verweist Weiss auf das bereits angestoßene europäische Risikobewertungsverfahren, in dem das BfArM die Co-Rapporteurschaft übernehmen werde.

Schulz-Asche sieht allerdings auch das Bundesgesundheitsministerium in der Pflicht, für Aufklärung zu sorgen. Die EMA-Aussage, nach welcher zumindest kein akutes Gesundheitsrisiko bestehe, beruhige wenig, erklärt sie. Schließlich sollen die Verunreinigungen bereits seit sechs Jahren in den Medikamenten enthalten sein und die Risiken einer langfristigen Einnahme könnten bislang nicht abgeschätzt werden. „Bei potenziell Millionen von betroffenen Patienten, welche die verunreinigten Medikamente über längere Zeit einnahmen, muss alles daran gesetzt werden, im Interesse der Patientensicherheit sofort Klarheit zu schaffen“, so Schulz-Asche.

So müsse geklärt werden, wie die Verunreinigungen trotz Prüfungs- und Sicherheitsmaßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene über so lange Zeit unentdeckt bleiben konnten. „Sollte es Lücken in den Kontrollen von Wirkstoffen geben – und dem scheint so – müssen diese gefunden und schnellstens geschlossen werden“, so Schulz-Asche. „Da sehe ich auch das Gesundheitsministerium und Herrn Minister Spahn in der Pflicht, diese Aufklärung schonungslos zu betreiben und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren.“



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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3 Kommentare

Amateure führen

von Thomas Kerlag am 24.07.2018 um 6:59 Uhr

Der Bock der Gärtner sein will meldet sich zu Wort

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

wenns billig ist , ist es auch für die GKV gut

von Ratatosk am 23.07.2018 um 18:43 Uhr

Warum die Aufregung bei der Dame, ist doch auch aus der Reihe , hauptsächlich billig, die haben kräftig an diesen Strukturen geschnitzt. Ansonsten nur wohlfeiles Gequatsche über Qualität, wenn andere die Kosten tragen und die Behörden nicht zu viel tun müssen. Und wenn, wird halt mal eine kleine Apotheke lange gemacht , globale Probleme werden nicht mehr erkannt, oder man will hier nicht mehr dageben vorgehen. Sie wollte mal wieder in derr Presse ihr Bild sehen, an der sicheren flächendeckenden Arzneimittelversorgung hat weder sie noch die Grünen wirklich Interesse.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: wenns billig ist , ist es auch für die

von Heiko Barz am 24.07.2018 um 11:56 Uhr

So ist es, man stelle sich die Arzneimittelversorgung als Boxkampf vor.
Die um den Ring stehenden allwissenden Trainer bemühen sich, die Kämpfenden nach ihren Methoden zu beeinflussen und wenn dann einer der Kämpfer aus Verzweiflung einen „Tiefschlag“ ansetzt, dann wird von außen gepfiffen, gebuht und diskriminiert die eigenen Trainingsfehler mit Nachdruck vergessend.
Die oben beschriebene Dame ist ja mittlerweile eine würdige Nachfolgerin im Geiste der Frau Bender aus grüner Sicht und ihre berufspolitische Grundhaltung spiegelt die Krankenkassen unterstützende Hinwendung doch sehr deutlich wider.
Man fragt sich doch immer wieder, wie es zu diesen durchsichtigen und „unerwarteten“ AnschlussKarrieren aus einem allseitsbekannten Partei Milieu kommt.

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