„Die Alte Apotheke wird es nicht mehr geben“

Das Apothekengebäude bleibt offenbar im Besitz der Familie von S., die es über vier Generationen für die Apotheke genutzt hat. „Die Räumlichkeiten werde ich ohne Zytostatikalabor mieten und die Apotheke allein betreiben“, erklärt Kaminski. „Das ist eine konsequente Fortentwicklung meiner bisherigen Karriere.“ Auch in absehbarer Zeit wolle sie das Zyto-Labor nicht wieder eröffnen, erklärt sie gegenüber DAZ.online.

Auf die Frage, wie sie zu den Vorwürfen gegen Peter S. steht, erklärt Kaminski, dass ein Verhalten wie das ihm vorgeworfene mit ihren Vorstellungen von der Tätigkeit und Verantwortung eines Apothekers nicht in Einklang zu bringen sei. „Ich persönlich empfinde es als gänzlich inakzeptabel“, sagt sie. Die Beurteilung wolle sie aber dem Gericht überlassen.

City Bottrop: Fast alle Apotheken mussten schließen

Trotz des Skandals wird die Alte Apotheke bislang offenbar gut frequentiert. In den Jahren, in denen Peter S. sie betrieben hat, schlossen wie berichtet mehrere Apotheken – offenbar hat Bottrop in Deutschland nun die geringste Apothekendichte. Auch die Apothekerkammer Westfalen-Lippe hatte sich hierzu geäußert. „Wir können bestätigen, dass in den vergangenen zehn Jahren zehn Apotheken in der Stadt Bottrop geschlossen haben“, erklärte ein Sprecher.

Dies wollte er zwar nicht bewerten, doch wies er auf Auffälligkeiten hin: Die meisten der nun geschlossenen Apotheken hätten in Citylage gelegen, also in unmittelbarer Nähe der Alten Apotheke. „Dieser Verlauf ist extrem ungewöhnlich, denn zumeist schließen nur die Apotheken in den Randlagen der City.“ Auf die Frage, wie sie die derzeitige Versorgungsstruktur in Bottrop beurteilt, nahm Kaminski keine Stellung.