Norddeutsches Apothekenrechenzentrum

NARZ-Chef Graue fordert mehr Initiative in Sachen Apothekenhonorar

Hamburg - 25.06.2018, 09:00 Uhr

Der NARZ-Chef Dr. Jörn Graue fordert die Standesvertretung auf, der Politik in Sachen Apothekenhonorar und Telematik eigene Vorschläge zu unterbreiten. (Foto: Imago)

Der NARZ-Chef Dr. Jörn Graue fordert die Standesvertretung auf, der Politik in Sachen Apothekenhonorar und Telematik eigene Vorschläge zu unterbreiten. (Foto: Imago)


Dem NARZ geht es wirtschaftlich gut

Wichtig sei dafür auch der neu gegründete Bundesverband Deutscher Apothekenrechenzentren. Die Rechenzentren müssten als Gruppe aufzutreten, um ihr Know-how der ABDA und der Politik verfügbar zu machen. Außer der VSA seien alle großen standeseigenen Rechenzentren beigetreten, erklärte Graue. Doch Graue warnte auch mit einem Zitat von John Wheeler vor den möglichen Folgen des Kulturwandels, der mit der Digitalisierung verbunden sei: „Der Mensch verliert im binären System die Herrschaft über die Maschinen und wird selbst zum Informationsvorgang“.

„Ausgezeichnetes wirtschaftliches Ergebnis“

Für alle zur NARZ-Gruppe gehörenden Unternehmen vermeldete Graue ein „ausgezeichnetes wirtschaftliches Ergebnis“. NARZ-Geschäftsführer Hanno Helmker verwies insbesondere auf die hohen Eigenkapitalquoten von 95 Prozent beim NARZ, 87 Prozent bei der AVN und 96 Prozent bei der GfI. Im Bericht des Verwaltungsrates erklärte Katrin Hensen, die guten Ergebnisse seien durch Rationalisierungen und selbst entwickelte Software erzielt worden.

Auch Helmker warnte vor künftigen Herausforderungen. Wenn das elektronische Rezept auf der EU-Ebene eingeführt würde, könne dies zu einem Angriff auf nationale Zuständigkeiten werden. Weitere Gefahren sehe er durch technische Insellösungen, deren Koordinierung ungeklärt sei.

Elektronische Identitäten als technologischer Schlüssel

In der abschließenden Diskussion ging es nochmals um das elektronische Rezept, das zum künftigen Hauptthema der Apotheker bei der Digitalisierung werden dürfte. NARZ-Vorstandsmitglied Dr. Peter Froese erläuterte, die Zukunft der Digitalisierung hänge von der Schaffung elektronischer Identitäten ab. Dies könne über die elektronische Gesundheitskarte, den elektronischen Personalausweis oder ohne einen Ausweis mit neuen Technologien wie in der Verwaltung in Estland gelingen. Wenn diese Frage geklärt sei, würden schnell viele Entwicklungen folgen, auch das elektronische Rezept.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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