Vorbereitung zum DAT

Berliner Kammer will keine Telepharmazie-Debatte beim Apothekertag

Berlin - 21.06.2018, 11:00 Uhr

Für die Apothekerkammer Berlin ist Telepharmazie ein wichtiges Thema, das allerdings nicht auf die Bühne des Deutschen Apothekertags gehört. (Foto: Imago)

Für die Apothekerkammer Berlin ist Telepharmazie ein wichtiges Thema, das allerdings nicht auf die Bühne des Deutschen Apothekertags gehört. (Foto: Imago)


GKV-Spitzenverband soll zurückrudern

Auch wenn dieser Vorschlag abgelehnt wurde – das „Antrags-Gepäck“ der Berliner Kammer für den Deutschen Apothekertag ist gut gefüllt. Unter den zahlreichen Vorschlägen, die am vergangenen Dienstag positiv beschieden wurden, befanden sich weitere aussagekräftige Forderungen. So fordert die Liste „Offizin-Apotheke“ die Hauptversammlung der Apotheker auf, den GKV-Spitzenverband dazu zu bewegen, sein Positionspapier zu revidieren. Der GKV-Spitzenverband betreibe eine Politik, die konträr zu dem Versorgungsauftrag der Versichertengemeinschaft stünde, lautet es in der Antragsbegründung.

Der Berliner Kammerpräsident hatte übrigens eine ähnlich lautende Resolution entworfen. Jedoch entschieden die Delegierten am gleichen Abend, dass der Inhalt lediglich in Form einer Stellungnahme auf den Weg gebracht werden soll. 

Zuweisungsverbot auch für Versender

In zwei weiteren Anträgen der Liste „Offizin-Apotheke“ geht es um Versandapotheken. Zum einen verlangt die Kammer Berlin, dass das Zuweisungsverbot, das für deutsche Apotheken gilt, auch für ausländische Versender zutreffen solle. Ein weiterer Antrag fordert, dass künftig nur noch solche EU-Versender in die Bundesrepublik einführen dürfen, die den nach deutschem Recht geltenden Sicherheitsstandards genügen. Dies scheint der Antragsbegründung zufolge nicht bei allen niederländischen Versendern der Fall zu sein.

In weiteren Anträgen, die die Berliner Kammer nach München mitnehmen will, geht es unter anderem um das Management von Versorgungsengpässen, die Ausstattung von Hochschulen sowie die Stärkung der Freiberuflichkeit der Heilberufe.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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4 Kommentare

Zu Herrn Rodiger

von Dr.Diefenbach am 21.06.2018 um 20:30 Uhr

Lieber Herr Rodiger,ich erkenne halt ein Faktum:Diese Vorgaben gar so vieles nicht zu diskutieren (2hm-Gutachten,Petitionsunterschriften,Telepharmaziie,Haushalt usw usw) werden aber von Leuten auf den Weg gebracht,die demokratisch gewählt(!!)wurden.Das verblüfft doch,oder?Aber sehen Sie sich diese Lächerlichkeit aus Bayern an,diese Forderung,den GKV Spitzenverband "abzuschaffen".Reine Effekthascherei.jedoch eben von Gewählten!!!-ich habe in unserer KammerDV gestern auch zur Kenntnis nehmen müssen,dass es durchaus "richtig"sei,dass zB FS die Petition nicht unterzeichnet.Die Entfernung Basis-Berlin erfordert demnächst ein ISS Shuttle

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Abschied vom Leben

von Reinhard Rodiger am 21.06.2018 um 13:17 Uhr

Das Raushalten aus allem Wesentlichen ist der Abschiedsakkord vor Beginn der Ouvertüre.Die Forderung, der GKV-Verband möge sein Positionspapier zurückziehen ist genauso lächerlich,wie der Vorschlag, den Verband aufzulösen.
Desaströs hingegen ist die Weigerung,Telepharmazie überhaupt zu diskutieren.Geheimnisse gibt es längst nicht mehr,seitdem alle anderen mit IT-Anbindungen unterwegs sind und Vorbilder in vielen Ländern Praxis sind.Ein deutlicheres Signal zur Dialogunfähigkeit - auch gegenüber den eigenen Leuten-gibt es nicht.Besonders befremdend ist die fehlende Unterstützung derer, die sich engagieren (zB die Petition von C.Redmann) oder Frau Dr.Kemmritz. Dazu passt die Geheimniskrämerei der ABDA zu den Ergebnissen der Spahn-Gespräche.

Wen soll eine solche Kammerpolitik lächerlicher Forderung, Entwicklungsblockade und Dialogvermeidung faszinieren und zum "Mitmachen" anregen ?


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Da kann ....

von gabriela aures am 21.06.2018 um 13:14 Uhr

...ich den Berlinern nur wünschen, daß die Dienstmägde rechtzeitig den Gehrock ausbürsten und der Kammerdiener das Billett für die Postkutschen-Passage nach München bucht.

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Berliner Weiße

von Dr.Diefenbach am 21.06.2018 um 11:36 Uhr

Ich denke das entscheidet sich doch wohl vor Ort.Darüber hat nicht eine einzelne Kammer zu befinden.Ich denke Frau Dr.Kemmritz und der Kollege Peter Froese sollten eher unterstützt werden als diese Ablehngedanken.Es ist ja immer irgendwo der falsche Rahmen.....

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