Parteitag NRW-CDU

Overwiening trifft Gröhe und Spahn

Berlin - 13.06.2018, 15:45 Uhr

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Kammerpräsidentin Gabriel Regina Overwiening auf dem Apotheker-Stand beim Landesparteitag der NRW-CDU. (Foto: AKWL)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Kammerpräsidentin Gabriel Regina Overwiening auf dem Apotheker-Stand beim Landesparteitag der NRW-CDU. (Foto: AKWL)


Gabriele Regina Overwiening, Kammerpräsidentin in Westfalen-Lippe, hat ihren Kollegen in der Standesvertretung der Apotheker etwas voraus: regelmäßige Treffen mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Beim Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen sprach die Kammerpräsidentin nicht nur mit dem amtierenden Minister über die aktuellen Probleme im Apothekenmarkt sondern auch mit seinem Vorgänger Hermann Gröhe (CDU).

Erst vor wenigen Wochen teilte die Apothekerkammer Westfalen-Lippe mit, dass zwischen Präsidentin Gabriele Regina Overwiening und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ein kurzer politischer Austausch stattgefunden hat. Nachdem Spahn schon mit der ABDA Stillschweigen über das bislang einzige Treffen vereinbart hatte, nannte auch die AKWL nach dem Treffen zwischen Overwiening und dem Minister keine Details über Gesprächsinhalte. Das einzige Zitat von Spahn nach dem Treffen Ende Mai lautete: „Wir sollten die zunehmende Digitalisierung unserer Lebenswelten nicht als Gefährdung betrachten, sondern als große Chance sehen, die Versorgung der Patienten zu verbessern.“

Dass Spahn eine gewisse Nähe zur AKWL hat, liegt in der Natur der Sache: Der Münsteraner Kammersitz ist nicht weit entfernt von Spahns Heimatstadt Ahaus – Overwienings Heimat liegt sogar mitten in Spahns Wahlkreis. Und so sind die Apothekerin und der CDU-Politiker kürzlich erneut aufeinander getroffen, diesmal auf dem Landesparteitag der NRW CDU. Dort hatte die Kammer einen Stand aufgebaut, an dem sich Overwiening mit zahlreichen namhaften Gesundheitspolitikern unterhielt, darunter neben Spahn auch Hermann Gröhe und der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Gespräche über neuen Studiengang-Standort

Über die Inhalte des Aufeinandertreffens mit Spahn teilte die AKWL nichts mit. Was das Gespräch mit Laumann betrifft, erklärte Overwiening anschließend in einer Pressemitteilung: „Wo Ärzte fehlen, muss alles dafür getan werden, dass die Apotheke bleibt.“ Mit Bielefelds Bürgermeister Andreas Rüther habe man zudem „weiterführende Gespräche zu einem weiteren Pharmazie-Standort“ in NRW vereinbart. „Wir wollen gemeinsam daran arbeiten, dass im selben Atemzug mit der Einrichtung einer medizinischen Fakultät in Bielefeld auch ein pharmazeutisches Institut eingerichtet und damit zusätzliche, dringend benötigte Studienplätze für Pharmazie geschaffen werden“, resümierte Overwiening. Bereits vor rund einem Jahr hatte die Kammerversammlung per Resolution einen zweiten Pharmaziestandort für den Landesteil gefordert.

Der AKWL-Mitteilung zufolge gab es auch mehrere Gespräche mit Bürgermeistern und Landräten sowie Delegierten aus diversen Ortsunionen des Landes. „Schließlich sind es oftmals die Kommunalpolitiker, die vor Ort den Unmut der Bürger schnell zu spüren bekommen, wenn Apotheken schließen und dadurch weniger Notdienste vor Ort geleistet werden, wenn Gewerbesteuern wegbrechen und die Attraktivität einer Gemeinde leidet“, erklärte AKWL-Pressesprecher Sebastian Sokolowski am Ende des Parteitages. Laut Kammer wurden am Stand auch Papiertaschen, die mit rotem Apotheken-A auf weißem Grund bedruckt sind, verteilt. Auch die AKWL-Infobroschüre „Die Apotheken in NRW“ wurde ausgegeben.


Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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