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Bottroper Skandal
Bekannte des „Zyto-Apothekers“ sagen vor Gericht aus
Zeugin nahm S. immer als extrem zuverlässig wahr
Die anschließend geladene 46-jährige Apothekerin Barbara K. hat Peter S. vor gut 15 Jahren bei einer Zyto-Weiterbildung kennengelernt. Bis einige Zeit vor dem Unfall hatte sie eine gut dreijährige Beziehung mit ihm. S. habe sie anschließend – auch wegen anderer Krankheitsprobleme – als nicht mehr so belastbar wahrgenommen, sagte K. vor Gericht.
„Ich habe ihn immer als extrem zuverlässig wahrgenommen“, sagte die Zeugin, die ihn auch als sehr offenen Menschen beschrieb. S. sei ein Apotheker, „der zu jedem Zeitpunkt zu seinem Wort stand und der auch mit sehr viel Hingabe in seinem Beruf tätig war“, erklärte sie. Sie hätten sich über allgemeine Themen wie Therapieprotokolle unterhalten, nicht jedoch über die konkrete Arbeit. Über die Bedeutung von Zytostatika für die Patienten sei ihr Ex-Freund sich im Klaren gewesen, soweit sie es wahrgenommen hat, sagte die Zeugin. „Wenn sie sich hinsetzen und eine solche Therapie herstellen, dann haben sie natürlich den Wunsch, dass das Produkt dem Patienten hilft“, sagte sie. „Sonst würde ich ja unser ganzes Berufsbild in Frage stellen.“
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S. könne aus ihrer Erfahrung ein sehr geselliger Mensch sein und habe auch mehrere Freunde gehabt, sagte K. „Ich habe ihn immer als einen sehr lebensbejahenden Menschen kennengelernt, der nie gesagt hat, das Glas ist halb leer – sondern eher, das Glas ist halb voll“, sagte die Zeugin. Doch nach dem Unfall sei er durchaus das eine oder andere Mal traurig und bedrückt gewesen.
Während ihrer Beziehung habe S. die Apotheke weiter entwickeln wollen – mit einem Schwerpunkt zur Versorgung eines Altenheims sowie der Etablierung der Zyto-Zubereitung. Anerkennung sei ihm wichtig gewesen, doch habe sich dies im gewöhnlichen Rahmen bewegt. Laut der Zeugin war S. entscheidungsfreudig, was sie als positiv beschrieb. Anders als andere Zeugen sagte sie, dass er Entscheidungen relativ schnell und dennoch mit viel Weitblick treffen konnte. Auf die nach dem Ende ihrer Beziehung relativ kurzfristige Hochzeit sowie die anschließende Scheidung angesprochen erklärte K., dass er sich womöglich verändert habe.
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