Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

06.05.2018, 08:00 Uhr

Wie schön, dass die ABDA noch eine Stimme hat... (Foto: Andi Dalferth)

Wie schön, dass die ABDA noch eine Stimme hat... (Foto: Andi Dalferth)


2. Mai 2018 

„Schmidt beschwert sich…“ mein liebes Tagebuch, allein schon diese drei Wörter lassen einen doch richtig aufatmen und beschwingt in den Mai gehen. Er beschwert sich, unser Präsident, will heißen, er äußert sich endlich wieder. Hat er gar sein großes Schweigen beendet? Wir werden sehen. Und worüber hat er sich beschwert? Schmidt legt sich mit dem ARD-Mittagsmagazin an. Das hatte zwei Beiträge zum Thema Arzneimittel-Versandhandel gesendet, die in der Tat fehlerhaft, gefärbt, tendenziös sind und sich dazu noch dem Verdacht aussetzen, Schleichwerbung für DocMorris zu machen. Na, das geht sogar unserem ABDA-Präsidenten zu weit und er hat der ARD einen Brief geschrieben: Die Berichterstattung habe, so Schmidt, in der Apothekerschaft „Befremden ausgelöst“, da im Hinblick auf eine ausgewogene Berichterstattung wichtige Fakten unerwähnt geblieben seien. Der ABDA-Präsident geht dann auf einige Passagen des Beitrags ein. Außerdem beschwert er sich über die Aussage des Magazins, dass das gesamte Gesundheitswesen profitieren könnte, wenn alle Apotheker Rx-Boni gewähren dürften. Recht hat er. Denn: „ Boni beeinflussen die Ausgaben für die gesetzliche Krankenversicherung nicht“, schreibt er weiter, sie gehen an den einzelnen Patienten… Außerdem, so heißt es in Schmidts Brief weiter, werde der Versandhandel in dem Beitrag zu empathisch dargestellt und der besondere Convenience-Faktor betont, der doch gar nicht gegeben ist. Mein liebes Tagebuch, schön, dass sich der Präsident mal wieder an die Öffentlichkeit traut, dass die ABDA ihre Stimme wiedergefunden hat und so eine Beschwerde aus dem Lindencorso rausgeht. Vielleicht besteht ja die Chance, dass sie in Zukunft wieder häufiger und energischer auf Angriffe auf die Apotheker reagiert. 


„Einfach unverzichtbar“ – unter diesem Motto steht die neue ABDA-Kampagne, die die Bedeutung der Vor-Ort-Apotheke für die Gesellschaft herausstellen soll. Es ist eine Kampagne, die endlich mal frischer, jünger daherkommt, mein liebes Tagebuch – und das wurde auch mal Zeit. Anzeigen laufen dieses Mal auch über Social Media-Kanäle und Smartphone-Apps, zusätzlich zu den klassischen Werbekanälen wie Zeitschriftenanzeigen und Plakaten. Die Kampagne scheint auch bei den Apotheken wesentlich besser anzukommen als die früheren drögen Apotheker-sind-Tränentrockner-Plakate. Knapp 6000 Apotheken haben bereits Plakate für ihre Schaufenster bestellt. Bis zum Tag der Apotheke am 7. Juni soll die Kampagne laufen. Was, gibt’s denn den Tag der Apotheke noch? Ja, den gibt’s noch. Wenngleich in früheren Jahren von diesem Tag bisweilen kaum etwas in den Medien zu hören oder zu sehen war. Vielleicht nutzt die ABDA in diesem Jahr ihre Chance mal richtig… 



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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3 Kommentare

Lasst uns die ABDA doch endlich umbenennen…

von Gunnar Müller, Detmold am 06.05.2018 um 11:13 Uhr

… In AVOXA!
P. S.
@KrankenKassen-Empfehlungen:
Auch an den nunmehr gescheiterten Bemühungen (immerhin! Bravo!) der AKNR wird deutlich, welche Bedeutung dieses unsägliche und nicht mehr anzufechtende (!) EuGH-Urteil hat.
Was hat ABDA/AVOXA eigentlich seitdem auf europäischer Ebene unternommen…?
@ Liefer – und Versorgungsengpässe:
Wie lautet eigentlich die Definition für einen „Liefer – und Versorgungsengpass“? Gibt es dazu eine veröffentlichte Meinung von ABDA-„AVOXA“/DAV…?
@Stationsapotheker:
Gibt es nicht bereits eine Weiterbildung für klinische Pharmazie…?
Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, „dieser Verein da in Berlin“ (dVdiB) beschäftigt sich fortwährend dilettantisch- oder mit den falschen Themen…

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Roboter

von Anita Peter am 06.05.2018 um 10:34 Uhr

Kann ein Roboter die Aufgaben der ABDA übernehmen?

-> Ja sogar im Stand By Modus!

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Futuromat

von Bernd Jas am 06.05.2018 um 9:37 Uhr

Guten Morgen Herr Ditzel,

wo Sie grad´ sagen Automatisierung; da hab ich doch mal geschaut wie viel Prozent eines
Chefredakteurs (das sind Sie zwar nicht mehr, aber trotzdem...) zur Automatisierung freigegeben werden. Dabei kam raus:

Der Arbeitsalltag dieses Berufs besteht im Wesentlichen aus 8 verschiedenen Tätigkeiten,
2 davon und somit 25% könnten schon heute Roboter übernehmen.

Zu den 25% zählen auf jeden Fall die Berichte über die ABDA, die immer gleichlautend sind: "chrrr...püüüh...chrrr...püüüh"
Das ist schon mal ´ne ganze Menge Automatismus und ansonsten können Sie beruhigt weiter Ditzeln wie bisher, da kommt automatisch Freude auf.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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