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Abschwellendes Nasenspray gegen Heuschnupfen?

Stuttgart - 27.04.2018, 13:00 Uhr

Heuschnupfen oder Erkältung? In der Apotheke gilt es, das herauszufinden.  (Foto: Dan Race / stock.adobe.com)

Heuschnupfen oder Erkältung? In der Apotheke gilt es, das herauszufinden.  (Foto: Dan Race / stock.adobe.com)


Heuschnupfen oder Infekt? Das ist hier die Frage

Viele Patienten verwenden abschwellende Nasensprays ganz bewusst, wissen aber grundsätzlich, dass sie Heuschnupfen haben, und behandeln diesen auch mit lokalen oder systemischen Antihistaminika oder lokalen Glucorticoiden. Und wenn es mal ganz schlimm ist, gibt es das abschwellende Nasenspray „on top“. 

Andere hingegen kommen mit dem Wunsch nach etwas gegen ihre Erkältung in die Apotheke. Die Nase läuft, sie fühlen sich abgeschlagen, niesen. Fehlen jedoch Symptome wie Husten, Fieber-, Hals-oder Gliederschmerzen gänzlich, liegt der Verdacht nahe, dass es sich nicht um einen viralen Infekt handelt. Juckende, gerötete Augen sind ein weiteres Indiz für ein allergisches Geschehen. Zudem ist beim Heuschnupfen das Sekret typischerweise dünnflüssig und fast wasserklar. Erkältungsschnupfen hingegen ist gekennzeichnet durch ein oft dickflüssiges Sekret. Dies gilt es in der Beratung bei der Abgabe von abschwellendem Nasenspray zu hinterfragen. Ist es eher eine Allergie, spricht – wie beschrieben – nichts grundsätzlich gegen die Abgabe, aber eben nur in Verbindung mit einer Beratung zu einer antiallergischen Medikation. Zudem sollte noch der Hinweis erfolgen, die Beschwerden ärztlich abklären zu lassen und unter Umständen einen Allergietest durchführen zu lassen. 

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Dasselbe gilt übrigens, wenn α-Sympathomimetika-haltige Augentropfen mit Naphazolin oder Tetryzolin gegen gerötete Augen verlangt werden. Auch hier sollte nach einer möglichen Allergie gefragt werden und auch hier ist eine kurzfristige Anwendung zur Linderung starker Symptome möglich. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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