Digitalisierung

TK startet Gesundheitsakte mit OTC- und Rx-Medikamentenliste

Berlin - 24.04.2018, 17:40 Uhr

TK-Chef Jens Baas bei der Vorstellung der TK-Gesundheitsakte. (Foto: Imago)

TK-Chef Jens Baas bei der Vorstellung der TK-Gesundheitsakte. (Foto: Imago)


Gematik bastelt weiter an Telematikinfrastruktur

In der Gematik wird indes weiterhin an der Telematikinfrastruktur gearbeitet, die langfristig alle Leistungserbringer, also auch die Apotheken, miteinander verknüpfen soll. Im Koalitionsvertrag ist vereinbart, im Rahmen der Telematikinfrastruktur bis 2021 eine elektronische Patientenakte einzuführen. Die AOK hat bereits ein eigenes Gesundheitsnetzwerk gestartet, das auch eine digitale Akte umfasst und ebenfalls anschlussfähig an ein einheitliches Datensystem sein soll. Auch an diesem Konzept sind die Apotheker allerdings nicht beteiligt. Die Konzepte von AOK und TK kommen ohne die elektronische Gesundheitskarte aus.

TK-Chef Baas betonte, dass es bei der technischen Basis elektronischer Akten unter den Krankenkassen keinen Wettbewerb geben solle. Denn Daten sollten bei Kassenwechseln mitgenommen werden können. Das Angebot setzt die TK mit dem IT-Dienstleister IBM um, Daten sollen in einem Rechenzentrum in Deutschland gespeichert werden.

Patientenschützer und die Verbraucherzentralen pochen auf hohe einheitliche Standards bei neuen digitalen Anwendungen. Das Nutzen einer elektronischen Patientenakte müsse kostenfrei und freiwillig sein, sagte der Gesundheitsexperte des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), Kai Vogel, der Deutschen Presse-Agentur. „Jeder Patient muss die Hoheit über seine Daten behalten.“ Die Deutsche Stiftung Patientenschutz betonte, nur der Staat könne höchste Sicherheitsstandards garantieren. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) solle daher ein Bundesamt für die Digitalisierung im Gesundheitswesen schaffen, sagte Vorstand Eugen Brysch der Nachrichtenagentur dpa.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Das ist riesen Mist

von Christiane Patzelt am 24.04.2018 um 19:22 Uhr

dass wir nicht inkludiert werden! Aber gerechnet wird nur von hier bis jetzt — es wird die Kosten hochtreiben, wenn die Therapien nicht apothekerlich begleitet werden. Kommen die Kassen aber auch noch drauf...so in 10-20 Jahren.
Und wer meint, ein Pharmaziestudium ist duch eine app zu ersetzen, der glaubt auch Pilot spielen zu können, nachdem man auf der Kirmes im Flugzeugkarrussel den Hebel gezogen hat.

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