Influenzasaison 2017/18

„Grippeimpfung hätte 4800 Menschen retten können“

Stuttgart - 18.04.2018, 10:20 Uhr

STIKO-Chef Mertens geht von deutlich mehr Grippeerkrankten und Grippetoten, als sich in den offiziellen RKI-Zahlen finden, aus. (Foto: Imago)

STIKO-Chef Mertens geht von deutlich mehr Grippeerkrankten und Grippetoten, als sich in den offiziellen RKI-Zahlen finden, aus. (Foto: Imago)


Auch ein geringer Impfschutz kann Todesfälle bei Grippe verhindern

In diesem Zusammenhang äußert sich der am Institut für Virologie am Universitätsklinikum Ulm tätige Mediziner auch zur Grippeimpfung. In diesem Jahr war die saisonale Influenzavakzine besonders in Verruf. Der Vorwurf: Der Dreifachimpfstoff schütze nicht vor dem dominierend zirkulierenden B-Stamm Yamagata. Was nur bedingt korrekt ist, denn das RKI schätzt, dass auch der in der trivalenten Influenzaimpfung enthaltene B-Stamm Victoria aufgrund einer Kreuzimmunität einen gewissen Impfschutz geboten habe. Die Impfeffektivität lag nach einer Auswertung des RKI vom Februar dieses Jahres bei 46 Prozent.

STIKO-Chef Mertens lässt die nicht optimale Schutzwirkung des Grippeimpfstoffes nicht als Ausrede gelten, dass sich Ärzte und Patienten nicht gegen Influenza schützen ließen. Denn: Selbst bei einem lediglich 40-prozentigen Schutz hätte man bei 12.000 angenommenen Todesfällen 4800 Patienten retten können.

Geringe Impfquote gefährdet Bevölkerung bei Grippeepidemie

Aktuelle Zahlen bescheinigen den Deutschen kein gutes Impfzeugnis: Gerade einmal 34,8 Prozent der Bundesbürger, denen ein Grippeschutz nahegelegt wird, lassen sich impfen (aktuelle Daten: Influenzasaison 2016/17). Dabei war der eigentliche Plan, eine EU-weite Durchimpfung der älteren Bevölkerung mit 75 Prozent zu erreichen – ursprünglich bis zum Jahr 2010. Hingegen verzeichnen viele europäische Länder eher rückläufige Impfquoten beim Grippeschutz. Diese Entwicklung hatte auch jüngst die Weltgesundheitsorganisation WHO mit Sorge beobachtet. Die WHO warnte, dass die geringe Bereitschaft zur saisonalen Influenza-Impfung im Falle einer Pandemie den Schutz der gesamten Bevölkerung gefährde.
Hinsichtlich der Empfehlung zum Schutz vor Grippe sind sich RKI und WHO einig: „Impfungen sind die wirksamste Maßnahme zur Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe bei Influenza“.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Ca. 21'000 Impftote jedes Jahr in Deutschland

von Edwin am 22.11.2018 um 10:49 Uhr

Ihr behauptet dass die Impfung 4800 Grippetote hätte verhindern können was natürlich wie fast alles was ihr Pharmavertreter rauslässt eine Lüge ist. Was ist dann mit den ca. 21'000 Toten durch Impfungen? Ihr seid Verbrecher nichts anderes und zum Glück wissen das immer mehr Menschen. Für jeden Toten der durch dieses Pharmagift stirbt seid ihr verantwortlich.

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