Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

08.04.2018, 08:00 Uhr

Die Gesundheitspolitik setzt auf ARMIN. Das ist eine Chance! Müsste man da nicht mal bei Ärzten und Patienten dafür werben? (Foto: Andi Dalferth)

Die Gesundheitspolitik setzt auf ARMIN. Das ist eine Chance! Müsste man da nicht mal bei Ärzten und Patienten dafür werben? (Foto: Andi Dalferth)


5. April 2018

Das dauert, das zieht sich. Digitale Lösungen im Gesundheitswesen sind wahrlich nicht die Stärken Deutschlands. Auch dem neuen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht das alles viel zu langsam. Damit die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorankommt, will er nun eine Verordnung aufheben, in der die Anforderungen an Erprobungen digitaler Prozesse definiert werden. Die Testphasen sollen flexibilisiert werden. Also, genug der Vorgaben, genug der Vortests. Nun testet endlich. Das soll auch für den elektronischen Medikationsplan gelten. Schön gesagt, mein liebes Tagebuch, und prinzipiell richtig. Dumm nur, dass es in Deutschland an einer geeigneten Telematikinfrastruktur mangelt, über die Ärzte und Apotheker und andere Akteure im Gesundheitswesen sicher miteinander kommunizieren können. Unglaublich, was da verschlafen wurde! Spahn will’s nun schneller: Schon ab dem 1. Januar 2019 sollen alle Vertragsärzte und auch die Apotheken in der Lage sein, elektronische Medikationspläne über die elektronische Gesundheitskarte ihrer Patienten anzusehen und zu aktualisieren. Mein liebes Tagebuch, wir kreuzen uns den 1. 1. 2019 rot im Kalender an! 


Schleswig-Holstein möchte, dass Anlaufpraxen („Portalpraxen“) in Kliniken auch während der regulären Praxisöffnungszeiten arbeiten dürfen, um dadurch die Notaufnahmen ganztägig entlasten zu können. Das mag erstmal vernünftig erscheinen, allerdings sieht ein entsprechender Antrag vor, dass die Krankenhausapotheke den Patienten auch Arzneimittel zur Erstversorgung mitgeben darf, wenn ein Wochenende oder ein Feiertag bevorsteht. Die ABDA hat aufgepasst und sieht darin eine Gefahr für das Fremdbesitzverbot. Denn: Hier werde die Abgabe von Arzneimitteln durch die Krankenhausapotheke außerhalb der Krankenhausbehandlung erlaubt. Die ABDA gibt zu bedenken, dass Träger der Portalpraxen nicht der Krankenhausträger, sondern Gesellschaften bürgerlichen Rechts unter der gemeinsamen Trägerschaft der Kassenärztlichen Vereinigung und des Krankenhausträgers seien. Durch eine solche Gesetzesänderung würden Elemente des Fremdbesitzes im ambulanten Bereich verankert – das könnte das apothekenrechtliche Fremdbesitzverbot in Gänze in Frage stellen. Recht so! Es gibt den flächendeckenden Notdienst der Apotheken. Mein liebes Tagebuch, der steht auch für Patienten aus Portalpraxen gerne zur Verfügung. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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5 Kommentare

Spahn

von Conny am 08.04.2018 um 14:57 Uhr

Spahn dessen Kumpel Max Müller von Doc Morris ist ,sorgt sich um Recht und Ordnung in Deutschland. Finde den Fehler !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Der liebe Jens

von Dr Schweikert-Wehner am 08.04.2018 um 12:39 Uhr

wird nur nett lächeln und an seinen Freund Max Müller denken. Die Reisekosten nach Berlin kann sich der liebe Präsident gleich sparen.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Digitalisierung oder wir wollen auch mitspielen

von Bernd Jas am 08.04.2018 um 10:49 Uhr

Einen schönen guten Morgen Herr Ditzel,

das ist ja wiedermal ein sehr anditzelnedes Tagebuch.

Der Fortschritt der Digitalisierung schießt exponentiell an jedem "Ich glaube wir sollten da Mitziehen-Politiker" vorbei (siehe Elektromobilität), so dass der jenige nur noch seine Kinnlade vor sich aufschlagen hört, während Google und Konsorten während das Aufklappens mal eben ein paar smarte Implantate gesetzt haben.
Ahhh,.. aber gegen das Ausspionieren gibt es ja bald die neue DSG-VO, da haben wir ja dann DEN Datenschutz der alle Daten schützt. Nur wer schützt uns vor dem Datenschutz?....Wir sind mal wieder die letzten in der Pullerwanne.

Und mal in Echt liebe Politiker; um auf Herrn Ditzels Gretchenfrage zurück zu kommen, wie haltet Ihr es mit den Naturgesetzen,...glaubt ihr wirklich Ihr könntet das Licht einholen?
Seit etwa ZWANZIG Jahren versucht Ihr uns eine „Kranken-Karte“ zu elektronisieren und steht Euch mit Euren Partnern selbst im Weg. Die Telekom hat Monopol auf (fast) alle verlegten Kanäle und bremst alle die an Ihr vorbeiziehen könnten schneller aus, als die BNA (Beschaffungsgesellschaft für Nutzlose Arbeitsbetätigung) registriert, dass der Fortschritt nun wiedermal nicht hier stattfindet.
Schnelles Netz für alle, in 100 Mbit/sek,...ha, ha, wenn überhaupt, dann aber bitte nur in eine Richtung.

Noch was zu „Wie sicher sind die Gesundheitsdaten in diesen Kapitalgesellschaften?“
Big-Data ist mittlerweile bei jedem in seinem (Apotheken-) Rechner oder „Smart“-Phone angelangt, da kitzelt die DSG-VO nur wie eine Fliege auf dem Dickhäuterrücken.
Während wir das schicke neue Kärtchen noch am Einlesen sind, wird in Silicon-Valley schon am Angebot für die neue Hüfte verhandelt. So schnell geht die Sicherung sicher, doch sicher die „Sicherheit“ nicht.

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Zu H.Ströh

von Dr.Diefenbach am 08.04.2018 um 9:39 Uhr

Stimmt !!

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Geduld bringt keine neue Hilfstaxe

von Ulrich Ströh am 08.04.2018 um 8:42 Uhr

Tagebuch-Zitat zur Hilfstaxe:

Worauf wartet die Apothekerverbandsriege eigentlich?
Wovor hat sie Angst?

Warum ist seit der Kündigung im Jahre 2012 nichts passiert?

Umsomehr ist zu würdigen,dass Kollege Dr. Graue mit einem eigenen Lebensalter von über 80 Jahren dieses wichtige Thema anstößt.


» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

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