Interview Michael Hennrich (CDU)

„Zeigt uns, dass ARMIN die Versorgung verbessert!“

Berlin - 04.04.2018, 14:45 Uhr

CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich findet das ARMIN-Projekt in Sachsen und Thüringen spannend und freut sich auf die Evaluierung. (Foto: Külker)

CDU-Arzneimittelexperte Michael Hennrich findet das ARMIN-Projekt in Sachsen und Thüringen spannend und freut sich auf die Evaluierung. (Foto: Külker)


Die kleine Schwachstelle von ARMIN

DAZ.online: Warum hat sich ARMIN denn aus Ihrer Sicht noch nicht viel weiter rumgesprochen, wenn es die Versorgung so revolutioniert, wie viele meinen?

Hennrich: Das Dilemma in Sachsen und Thüringen ist, dass es bei den Patienten noch nicht allzu viele Einschreibungen gibt. Das hat aus meiner Sicht mehrere Gründe, unter anderem haben die Beteiligten immer wieder mit technischen Problemen zu kämpfen gehabt. Für uns in der Politik ist aber für die flächendeckende Einführung auch noch wichtig, dass das Projekt ordentlich evaluiert wird. Wir wollen sehen und verstehen, dass es beispielsweise weniger Klinikeinweisungen gibt und dass sich die Versorgung in der Praxis verbessert.

DAZ.online: Nicht nur die Technik hat ARMIN immer wieder Probleme bereitet. Auch die Ärzte scheinen nicht begeistert davon zu sein, Hand in Hand mit den Apothekern zu arbeiten. Was sagen Sie dazu?

Hennrich: Ich finde es schon schade, dass nicht mehr Ärzte und Patienten teilnehmen. Zum Thema Kompetenzgerangel kann ich ja immer nur sagen: Der Patient soll entscheiden, wo er sich besser aufgehoben fühlt. Will er seinen Medikationsplan lieber in der Apotheke besprechen, dann soll er das auch können. Da liegt übrigens auch die einzige kleine Schwachstelle, die ich bei ARMIN entdeckt habe.

DAZ.online: Welche wäre das?

Hennrich: Es gibt immer einen federführenden Arzt und einen federführenden Apotheker, die sich über den Kunden austauschen. Für mich wäre es aber wichtig, dass alle Apotheker und alle Ärzte gleichberechtigt auf die Pläne zugreifen können. Denn was passiert, wenn ein Patient beispielsweise zu mehreren verschiedenen Ärzten geht?

DAZ.online: Was war denn Ihre Botschaft als Arzneimittelexperte der Unionsfraktion im Bundestag an die ARMIN-Betreiber?

Hennrich: Evaluiert das Projekt und zeigt uns, dass es versorgungsrelevant ist.  



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Offen für Alle(s)

von Kerstin Kemmritz am 04.04.2018 um 15:03 Uhr

Genau so - und nur so - nämlich offen für alle Ärzte und Apotheker, kann es funktionieren! Dann hoffen wir mal, dass die EU-DSGVO der guten Idee nicht den Garaus macht, sondern dass sich in dieser Legislaturperiode das Gute an dem Projekt durchsetzt und evaluieren lässt...

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