Verzicht auf Zinbryta-Zulassung

Daclizumab: Das sind die Alternativen bei MS

Stuttgart - 29.03.2018, 15:30 Uhr

Symbolbild: Die multiple Sklerose ist geprägt durch entzündliche und neurodegenerative Veränderungen, die bereits im Frühstadium der Erkrankung eine axonale Schädigung zur Folge haben können. (Foto: ralwel / stock.adobe.com)   

Symbolbild: Die multiple Sklerose ist geprägt durch entzündliche und neurodegenerative Veränderungen, die bereits im Frühstadium der Erkrankung eine axonale Schädigung zur Folge haben können. (Foto: ralwel / stock.adobe.com)   


Krankheitsaktivität in der Umstellungsphase

Die biologische Wirksamkeit von Daclizumab endet circa drei Monate nach Absetzen (oder später). Aus der SELECT-Studie sei bekannt, dass es – bei Absetzen und Wiederansetzen von Daclizumab – zu einem Wiederanstieg der Krankheitsaktivität kommt. Dann solle den Maßgaben zur Behandlung von MS-Schüben gefolgt werden (Therapie mit Glucocorticoiden). Für die prophylaktische Gabe von Glucocorticoiden oder anderer Überbrückungsregimes in der Übergangsphase gebe es jedoch keine Daten.

Fälle eines echten „Rebound“ – also eine verstärkte Krankheitsaktivität – wie in manchen Fällen nach Absetzen von Fingolimod oder Natalizumab, seien für Daclizumab nicht beschrieben. 

Mehr zum Thema

Untersuchung der Britischen Arzneimittelbehörde

Rebound-Effekt beim Absetzen von MS-Mittel Fingolimod?

MS-Leitlinie auf europäischer Ebene

Im Januar 2018 wurde eine MS-Leitlinie auf europäischer Ebene veröffentlicht. 27 Autoren aus 13 Nationen haben sich darin mit zehn Leitfragen zur MS-Therapie auseinandergesetzt, und daraus 20 Empfehlungen abgeleitet.

Die deutsche MS-Leitlinie befindet sich derzeit in Überarbeitung. Zuletzt wurde sie 2014 ergänzt. Eine neue deutsche Leitlinie soll Ende dieses Jahres erscheinen. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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