Bundestag

Union und FDP streiten um Versandhandel und Apothekenstruktur

Berlin - 23.03.2018, 16:30 Uhr

Die FDP-Politikerin Christine Aschenberg-Dugnus sprach sich am heutigen Freitag vehement gegen das Rx-Versandverbot aus. (Foto: Imago)

Die FDP-Politikerin Christine Aschenberg-Dugnus sprach sich am heutigen Freitag vehement gegen das Rx-Versandverbot aus. (Foto: Imago)


Nüßlein und Maag: Apotheken vor Online-Handel schützen

Heftigen Gegenwind gab es von Georg Nüßlein (CSU), stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion und dort zuständig für alle Gesundheitsthemen. „Wenn Sie einmal schauen, was der Online-Handel mit dem Einzelhandel anstellt, dann verstehen Sie das. Wenn wir an dieser Stelle nicht eingreifen, werden wir richtige Schwierigkeiten mit der Apothekenstruktur bekommen.“ Nüßlein erinnerte die FDP-Politikerin daran, dass ihre Partei durchaus die Möglichkeit hätte haben können, mitzuregieren, diese aber nicht ergriffen hat. „Dann müssten Sie da jetzt nicht sitzen und schimpfen.“

Nüßlein hatte sich schon in der vergangenen Legislaturperiode für das Verbot eingesetzt und gegenüber DAZ.online erklärt, dass er sich dafür stark machen werde, dass die Regelung in den Koalitionsvertrag kommt.

Auch die neue gesundheitspolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Karin Maag (CDU), stellte klar, dass es eines ihrer wichtigsten Anliegen sei, die Apotheke vor Ort zu schützen. Maag erklärte: „Untrennbar zu einer guten Versorgung gehören auch die Apotheken vor Ort. Da gibt es die pharmazeutische Beratung, da gibt es die Nachtdienste, da gibt es die Notdienste. Aber nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes dürfen ausländische Versandapotheken ihren Abgabepreis frei festlegen und Rabatte geben. Apotheker hierzulande müssen sich weiterhin an die Arzneimittelpreisverordnung halten. Und genau deswegen wollen wir das Rx-Versandverbot, um die Gleichbehandlung wiederherzustellen. Damit wollen wir das Überleben der Apotheken sichern.“

Kürzlich hatte Maag bei einem Pressegespräch in Berlin angekündigt, dass das Rx-Versandverbot noch in diesem Jahr angegangen werden soll. Maag erklärte, das Verbot gehöre zwar nicht zu einem der ersten „Sofort-Themen“, im Herbst könnte es aber auf der Tagesordnung landen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Wahre Geschichte

von Conny am 24.03.2018 um 12:10 Uhr

Merkel: „Und du,Jens, kannst Du überhaupt irgendwas? Welches Ministerium soll ich dir bitte geben ?“ Seehofer: „niesst“ Spahn:“ Gesundheit!“ Merkel: „Gut, meinetwegen“

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Kapierens einfach nicht - FDP

von Ratatosk am 23.03.2018 um 18:33 Uhr

Rx Versand bedingt Konzentration in Zentren. vor allem da teure Belastungen für lokale Apotheken nicht im Versand anfallen, vom Steuerthema ganz abgesehen. Ist in allen Branchen leicht ansehbar, Warum in der FDP solche Verständnisprobleme herrschen, wenns über den Horizont des kleinen Kaufmansscheines hinausgeht, ist schwer nachvollziehbar, die naheliegenden Gründe sind leider in Deutschland nicht mehr aufführbar.
Die FDP ist leider meiner Ansicht nach nicht mehr eine positive liberale Kraft, die dringend nötig wäre, sondern ein Haufen selbstverliebter, selbsternannter Handy IT Nerds, weil sie eine Handy schon mal einschalten können, aber ansonsten die Feinde von kleinen und mittleren Firmen.

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