TUBERKULOSETAG

Resistente Tuberkuloseformen bereiten Sorgen

Remagen - 23.03.2018, 07:00 Uhr

 Mycobacterium Tuberculosis bildet vermehrt Resistenzen gehen Therapeutika. (Foto: Imago / spl)

 Mycobacterium Tuberculosis bildet vermehrt Resistenzen gehen Therapeutika. (Foto: Imago / spl)


Tuberkulose-Fälle in Deutschland

Dem Robert Koch-Institut wurden nach vorläufigen Daten in 2017 insgesamt 5.486 Tuberkulose-Fälle übermittelt, nach 5.949 im Jahr 2016 und 5.834 in 2015 (Datenstand 1.3.2018). Die Erkrankungs­zahlen seien damit erstmals seit einigen Jahren wieder leicht gesunken, teilt das RKI in einer Pressemitteilung anlässlich des Welttuberkulosetags mit. „Trotzdem müssen wir die Anstrengungen in der Tuberkulose­kontrolle verstärken", sagt RKI-Präsident Lothar H. Wieler, Er hält einen Rückgang von jährlich zehn Prozent für erforderlich, um die internationalen Eliminations­ziele zu erfüllen. In Deutschland stünden moderne und effektive Maßnahmen zur Verfügung, um die Infektion rasch zu diagnos­tizieren, zu heilen und so Folge­infektionen zu vermeiden, versichert das RKI. Dies gelinge aber nur, wenn es niedrig­schwellige Angebote für Erkrankte gebe und Ärzte bei Symptomen wie länger bestehendem Husten, Nachtschweiß, Fieber und Gewichts­abnahme auch an Tuberkulose dächten. Das Robert Koch-Institut verweist an dieser Stelle auf die von den Fachgesellschaften 2017 veröffentlichten Leitlinien für Erwachsenen- und Kindertuberkulose.

Weitere Informationen finden Sie in der aktuellen Ausgabe 11/2018 des Epi­demio­logischen Bulletins des RKI.

International hoch aufgehängt

Die Tuberkulose steht derzeit sehr hoch auf der internationalen politischen Agenda. Im September dieses Jahres soll sie erstmals Thema in der General­versammlung der Vereinten Nationen sein. Bis dahin gebe es noch einiges zu tun, sind sich die WHO und das ECDC einig, und die „Schlagfrequenz“ der Bemühungen müsse ebenfalls deutlich zunehmen. „Das ist kein Weg, den man zu Fuß gehen sollte, sagt die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab. „Wir müssen jetzt vielmehr einen Quantensprung machen, um mit politischem Engagement auf allen Ebenen konkrete und sofortige Ergebnisse zu erzielen.“



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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