Umsetzung des DAT-Antrags

Kammern sollen sich um mehr Pharmazie-Studienplätze kümmern

Berlin - 16.03.2018, 13:25 Uhr

Mehr Studienplätze in der Pharmazie: Die Kammern sollen sich vor Ort um die Umsetzung es Antrags kümmern. (Foto: Imago / döring)

Mehr Studienplätze in der Pharmazie: Die Kammern sollen sich vor Ort um die Umsetzung es Antrags kümmern. (Foto: Imago / döring)


Konkrete Wünsche gibt es bereits

Ob es dabei um mehr Plätze an den bestehenden Standorten geht oder um ganz neue Standorte, lässt der Antrag offen. Denn der Wunsch nach neuen Standorten besteht durchaus. So verfolgt beispielsweise die Apothekerkammer Brandenburg schon seit Jahren das Ziel, einen eigenen Studiengang zu etablieren. Brandenburg ist das einzige Flächenland, in dem man nicht Pharmazie studieren kann. Daneben ist nur der Stadtstaat Bremen als einziges Bundesland ohne eigenes pharmazeutisches Institut. Man wolle die Versorgung im Flächenland für die Zukunft sichern und die Abwanderung von Fachkräften vermeiden, begründet die Kammer das Ansinnen.

Zuletzt hatte sich sogar die Wirtschaftsförderung Brandenburg des Themas in einem Gutachten angenommen. Die Studie zur Fachkräftesituation auf dem Apothekenmarkt ist Teil des Projektes „Fach- und Arbeitskräfte in Brandenburg“, das vom Bundesland, einem EU-Fonds und dem Brandenburger Sozial- und Gesundheitsministerium gefördert wird. Die Gutachter kamen sogar wie die Kammer zu dem Schluss, dass eine „Forcierung der Ausbildungsaktivitäten (in diesem Fall der Hochschulausbildung)“ wichtig sei. Allerdings schlägt die für Brandenburg zuständige Wirtschaftsförderung schlichtweg vor, die Pharmazeuten aus anderen Bundesländern anzuwerben. Und auch die Politik trägt derzeit nicht viel dazu bei, dass sich in der Frage des nicht existenten Pharmaziestudienganges etwas tut.

Auch in Westfalen-Lippe Lippe besteht der Wunsch, mehr Apotheker ausbilden zu können als bisher, und zwar an einem zusätzlichen Standort. Die dortige Kammerversammlung hatte sich Mai vergangenen Jahres dafür ausgesprochen. Mittels einer Resolution hat sie die Landesregierung aufgefordert, die Weichen für ein zusätzliches pharmazeutisches Institut zu stellen. Auf einen Standort legte man sich nicht fest. Ins Spiel gebracht wurde Bielefeld, aber auch Bochum sei eine Option, hieß es. In Nordrhein-Westfalen kann man derzeit an drei Standorten Pharmazie studieren. In Nordrhein sind das die Universitäten Bonn und Düsseldorf, in Westfalen-Lippe ist das die Universität Münster.



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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