Cannabis-Versorgung

Linke: Bundesregierung hat sich beim Medizinalhanf verkalkuliert

Berlin - 13.03.2018, 10:30 Uhr

Für den Bundestagsageordneten der Linksfraktion Niema Movassat ist die Versorgungssituation für Cannabis-Patienten unzureichend. (Foto: Imago)

Für den Bundestagsageordneten der Linksfraktion Niema Movassat ist die Versorgungssituation für Cannabis-Patienten unzureichend. (Foto: Imago)


Wie steht es um die Versorgung?

Neben den auf die Zukunft ausgerichteten Fragestellungen, interessieren sich die Linken auch für den Ist-Stand der Versorgung der Cannabis-Patienten. In dem Zusammenhang fragen sie nach dem Stand des Versorgungsberichts des GKV-Spitzenverbandes nach §31 Absatz 6 SGBV zu Cannabismedizin. Diesen Versorgungsbericht hatte die Bundesregierung in ihrem Schreiben vom 22. September 2017 bereits für Ende September 2017 angekündigt. Außerdem möchte die Linksfraktion wissen, wie viele Begleiterhebungen zur Cannabistherapie, gegliedert nach Diagnosen, gemäß § 31 Absatz 6 SGBV bisher beim BfArM eingegangen sind. 

Freizeitanwendung in Cannabis Clubs

Die Linken differenzieren beim Cannabis klar zwischen dem medizinischen Einsatz und der Freizeitanwendung, die ihrer Meinung nach legalisiert werden sollte. Die Produktion und Abgabe als Arzneimittel beziehungsweise Genussmittel sollte aus Sicht der Linken präzise voneinander getrennt ablaufen.

„Wir streiten als LINKE für eine Legalisierung von Cannabis. Wir wollen, dass Erwachsene an sauberes Cannabis, frei von Verunreinigungen, gelangen. Dafür ist es notwendig, dass Cannabis in zertifizierten Cannabisfachgeschäften verkauft wird. Als LINKE haben wir vorgeschlagen, Cannabis Clubs einzurichten. Hier wird für die Mitglieder Cannabis angebaut, eine Gewinnerzielungsabsicht darf nicht bestehen. Nur Volljährige haben Zugang und der Vorstand muss seine Sachkunde für den Anbau von Cannabis nachweisen können. Was einen Verkauf von Cannabis durch Apotheken ohne Rezept angeht: Da bin ich skeptisch. Apotheken sollten kein Drogentreffpunkt werden. Außerdem halten sich auch Kinder und Jugendliche in Apotheken auf“, begründet Movassat.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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