BAK warnt vor Arzneimittelmissbrauch

Schmerzmittel nicht länger als drei Tage

Stuttgart - 09.03.2018, 16:30 Uhr

Missbräuchliche Einnahme von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen verursachen. (Foto: Karin & Uwe Annas / stock.adobe.com)

Missbräuchliche Einnahme von Schmerzmitteln kann Kopfschmerzen verursachen. (Foto: Karin & Uwe Annas / stock.adobe.com)


Was sollen Apotheker tun bei Verdacht auf Analgetika-Missbrauch?

Jeder Apotheke hat ihre „Spezialkunden“, die wiederholt Analgetika, Laxanzien oder abschwellende Nasensprays kaufen. Wie sollen Apotheker mit solchen Kunden umgehen, wenn der Arzneimittelmissbrauch nahezu offensichtlich ist? „Besteht der Verdacht auf einen Schmerzmittelmissbrauch bzw. medikamenteninduzierten Kopfschmerz, sollten die Patienten über den Zusammenhang zwischen Kopfschmerzen und Einnahme der Präparate aufgeklärt werden. Die alleinige Weigerung, das gewünschte Präparat dem Patienten auszuhändigen, ist in der Regel nicht zielführend,“ empfiehlt die Bundesapothekerkammer. Der Hintergrund ist klar: Auch wenn die Zahl der öffentlichen Apotheken zunehmend schwindet – der Kunde würde einfach in die nächste Apotheke gehen, um sich seinen Arzneimittel zu besorgen. Oder online bestellen – die Versandapotheken nehmen es offenbar häufig nicht so genau mit ihrer Beratungspflicht, wie mehrere Tests bereits ergaben.

Zusätzlich sollten Apotheker den Patienten raten, zum Arzt  zu gehen. Dieser müsse abklären, ob eventuell ein ambulanter oder gar stationärer Entzug erforderlich sei. Ein Analgetikaentzug ist bei 70 Prozent der Patienten erfolgreich und die Patienten sind anschließend von ihren Dauerkopfschmerzen befreit. Hingegen ist eine Umstellung auf ein anderes Schmerzmittel in der Regel nicht von Erfolg gekrönt.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.