Myokarditis durch Influenza

Wie gefährlich ist die aktuelle Grippe fürs Herz?

Stuttgart - 05.03.2018, 14:20 Uhr

 Die Grippewelle ist dieses Jahr besonders schlimm – auch fürs Herz? (Foto: imago)

 Die Grippewelle ist dieses Jahr besonders schlimm – auch fürs Herz? (Foto: imago)


Deutschland kämpft derzeit mit der schwersten Influenzawelle seit Jahren. Die Grippe greift um sich – und so auch die Angst in der Bevölkerung vor dem Virus und gravierenden Folgeerkrankungen. Grund für das ZDF heute-journal, sich in der vergangenen Woche der saisonalen Influenza anzunehmen, unter anderem auch den Myokarditiden durch Grippe. Ist der aktuell zirkulierende Yamagata-B-Stamm tatsächlich kardiotoxischer als seine Influenza-A-Kollegen? 

Wöchentlich steigen die Fälle an Neuinfektionen mit dem Influenzavirus. Die jüngsten Zahlen des Robert-Koch-Instituts nennen bundesweit 35.284 Neuerkrankungen allein in der 8. Kalenderwoche. Seit Beginn der Grippesaison sind 119.553 Patienten erkrankt und 216 verstorben. Die derzeitige Grippewelle plagt die Bundesrepublik am heftigsten seit Jahren. Hauptverursacher ist ein B-Stamm, Yamagata, der für 75 Prozent aller Grippeerkrankungen verantwortlich zeichnet.

„Dieses Jahr haben wir die außergewöhnliche Situation, dass wir einen Subtyp des Grippevirus haben – einen Influenza B-Typ – der zwei Besonderheiten hat: Er kann neben den Atemwegen auch den Herzmuskel direkt befallen und schwere Herzmuskelentzündungen verursachen“, erklärte Professor Tobias Welte im ZDF heute-journal vergangenen Montag. Welte leitet die Klinik für Pneumologie an der Medizinischen Hochschule Hannover.

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Wirkt die aktuelle Grippeimpfung?

Dass Virusifektionen Myokarditiden verursachen können, ist bekannt. Für etwa die Hälfte aller infektiösen Myokarditiden zeichnen Enteroviren verantwortlich, hier vor allem Coxsackie-Viren. Auch Adenoviren können einer Kardiotoxizität zugrunde liegen – und Influenzaviren. Die Erreger der saisonalen Virusgrippe wurden ebenfalls bereits in Herzmuskelgewebe gefunden. 

Diskriminieren Influenzaviren am Herz?

Doch – gibt es einen Unterschied zwischen den einzelnen Influenzastämmen in Bezug auf ihre Kardiotoxizität? Ist Influenza B tatsächlich gefährlicher fürs Herz als Influenza A?
DAZ.online hat nochmals nachgehakt – beim heute-journal-Experten Professor Tobias Welte und bei den Grippespezialisten am Robert-Koch-Institut (RKI). Allerdings: Die beiden Experten-Einschätzungen sind nicht völlig kongruent. In einem Punkt jedoch, da sind sich die Fachleute einig.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Grippe Influenza B

von Ute Urban am 18.03.2018 um 20:57 Uhr

Toll dass sich mal jemand äussert. Wenn man auch nicht viel ausrichten kann. Ich bin jetzt auch schon die dritte Woche zu Hause. Und wenn man noch mal beim Arzt anrufen muss weil es einen noch nicht besser geht, kommt man sich ehrlich gesagt verarscht vor. Man hat den Eindruck dass die Ärzte einen nicht ernst nehmen. So als wollte man nur mal etwas krank machen. Bloß das auch schon Leute daran gestorben sind ist doch eigentlich sehr traurig. Ich wünsche mir auch diesbezüglich mehr Aufklärung. Kann ja nun nicht jeder die Notaufnahme nutzen. Die haben ja schon allerhand andere Patienten zu versorgen.

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Infuenza B

von Müller Dieter am 09.03.2018 um 16:42 Uhr

Ich werde im Mai 80 Jahre , habe mein lebenlang gearbeitet
und habe 46 Jahre gutes Geld in die Krankenkassen eingezahlt und glaubte ich werde entsprechen behandelt.
Jedes Jahr Grippeschutzimpfun auch Winter 2017/18.
leider wurde wir nur die DreifachschutzImpfung zugesproche. Nun hat mich die Influenza B erwischt und ich habe schwer zu kämpfen. Ich finde es gelassen gesagt
eine Sauerei da ich jetzt schon durch Notdiest und Krankenhausbehandlung ein vielfaches an Mehrkosten Verursacht habe als die vierfach Schutzimpfung gekostet hatte. . Ich glaube nicht das mei kleiner Beitrag etwas endert,
aber ich mußte mir mal Luft machen

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