Myokarditis durch Influenza

Wie gefährlich ist die aktuelle Grippe fürs Herz?

Stuttgart - 05.03.2018, 14:20 Uhr

 Die Grippewelle ist dieses Jahr besonders schlimm – auch fürs Herz? (Foto: imago)

 Die Grippewelle ist dieses Jahr besonders schlimm – auch fürs Herz? (Foto: imago)


Influenza A(H1/N1) bekannt für Myokarditis

Wie sieht es mit einer Myokarditis unter Influenza aus? „Für Infektionen mit Influenza A(H1N1)pdm09 ist bekannt, dass es in seltenen Fällen auch zu einer Myokarditis mit tödlichem Verlauf kommen kann. Das wurde in Deutschland auch während der Pandemie berichtet“, sagt Glasmacher und bezieht sich hier auf die Pandemie H1N1 in der Influenzasaison 2009/10, die durch den Subtyps A H1N1 (A/California/7/2009) hervorgerufen wurde und auch als „Schweinegrippe“ bezeichnet wurde.

Das RKI verweist bei der Frage nach Myokartiden auf einen Review zu extrapulmonalen Komplikationen einer Influenza-Erkrankung – hier spielt auch die Myokarditis eine zentrale Rolle. So wurden innerhalb der in dem Review untersuchten Studien bei 0,4 bis 13 Prozent aller hospitalisierten Influenzapatienten erhöhte Herzmarker und EKG-Veränderungen beobachtet. Eine tatsächliche Myokarditis bringen die Wissenschaftler eher mit fulminanten Verläufen einer Grippeinfektion in Zusammenhang, da bei 30 bis 50 Prozent der autopsierten Influenzapatienten sich auch histologisch eine Herzbeteiligung nachweisen ließe.

Influenza-assoziierte Myokarditis teilweise auch ohne Atemwegssymptome

Zudem scheinen Influenza-assoziierte Myokarditiden auch teilweise ohne respiratorische Symptome einherzugehen. Das zeigt eine kleine Studie, allerdings mit einer wirklich überschaubarer Probandenzahl von 15 Patienten. Hier wiesen 60 Prozent der Teilnehmer zwar eine Myokarditis auf, jedoch keine Pneumonie.

Der Review betont, dass Daten zum Zusammenhang einzelner Influenzastämme mit dem Auftreten von Myokartidien begrenzt seien. Die Wissenschaftler werteten 44 Fallberichte aus, wovon 70 Prozent auf Influenza A(H1/N1)pdm09, 11 Prozent auf Influenza B und 4 Prozent auf Influenza A(H3N2) entfielen. In 14 Prozent der Fälle war keine Virustypisierung erfolgt.

Myokarditiden bei Influenza A- und Influenza B-Infektionen

Somit bleibt am Schluss definitiv: Influenzaviren können schwere myokardiale Komplikationen mit sich bringen, sowohl das Risiko für Myokardinfarkte als auch für Myokarditiden erhöhen. Beschrieben sind kardiale Komplikationen für beide Stämme: Influenza A, hier vor allem (H1/N1) und für B. Die B-viralen Myokarditiden scheinen insbesondere durch foudroyante Verläufe aufzufallen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Grippe Influenza B

von Ute Urban am 18.03.2018 um 20:57 Uhr

Toll dass sich mal jemand äussert. Wenn man auch nicht viel ausrichten kann. Ich bin jetzt auch schon die dritte Woche zu Hause. Und wenn man noch mal beim Arzt anrufen muss weil es einen noch nicht besser geht, kommt man sich ehrlich gesagt verarscht vor. Man hat den Eindruck dass die Ärzte einen nicht ernst nehmen. So als wollte man nur mal etwas krank machen. Bloß das auch schon Leute daran gestorben sind ist doch eigentlich sehr traurig. Ich wünsche mir auch diesbezüglich mehr Aufklärung. Kann ja nun nicht jeder die Notaufnahme nutzen. Die haben ja schon allerhand andere Patienten zu versorgen.

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Infuenza B

von Müller Dieter am 09.03.2018 um 16:42 Uhr

Ich werde im Mai 80 Jahre , habe mein lebenlang gearbeitet
und habe 46 Jahre gutes Geld in die Krankenkassen eingezahlt und glaubte ich werde entsprechen behandelt.
Jedes Jahr Grippeschutzimpfun auch Winter 2017/18.
leider wurde wir nur die DreifachschutzImpfung zugesproche. Nun hat mich die Influenza B erwischt und ich habe schwer zu kämpfen. Ich finde es gelassen gesagt
eine Sauerei da ich jetzt schon durch Notdiest und Krankenhausbehandlung ein vielfaches an Mehrkosten Verursacht habe als die vierfach Schutzimpfung gekostet hatte. . Ich glaube nicht das mei kleiner Beitrag etwas endert,
aber ich mußte mir mal Luft machen

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