Doping bei Olympia

Besser curlen mit Meldonium

Stuttgart - 22.02.2018, 11:20 Uhr

Alexander Kruschelnizki (l) wurde des Dopings überführt. (Foto:  Foto: Peter Kneffel/dpa)

Alexander Kruschelnizki (l) wurde des Dopings überführt. (Foto:  Foto: Peter Kneffel/dpa)


Warum nehmen Sportler Meldonium?

Man gehe davon aus, heißt es bei der Dopinginfo der Deutschen Sporthochschule Köln, „dass Athleten auf die Substanz zurückgreifen, um mögliche Effekte hinsichtlich verbesserter Durchblutung und physischer Ausdauer auszunutzen.“  Weil Meldonium vor allem aus nicht-medizinischen Gründen zur Leistungssteigerung eingesetzt wurde, hat die WADA die Substanz zum 1. Januar 2016 verboten. Meldonium gehört zur Gruppe S4 Hormone und metabolische Modulatoren.

Prominentester Meldonium-Fall nach dem Verbot war der von Tennisprofi Marija Scharapowa. Sie wurde im März 2016 für 15 Monate gesperrt, weil sie bei den Australien-Open positiv auf Meldonium getestet wurde. Sie will die Änderung in den Doping-Regularien übersehen haben, berichtete damals die Süddeutsche Zeitung (SZ). Das Mittel habe sie bereits seit zehn Jahren eingenommen – gegen Grippe und andere Krankheiten, soll Scharapowa erklärt haben.

Curler Kruschelnizki hat seine olympische Bronzemedaille übrigens mittlerweile zurückgeben und wohl den Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln eingeräumt. Das berichtet die ARD-Sportschau. Kruschelnizkis Fall ist vor allem deswegen so brisant, weil die Exekutive des IOC am Samstag entscheidet, ob die russischen Sportler am Sonntag bei der Schlussfeier wieder unter eigener Fahne, mit eigener Hymne und eigener Kleidung ins Olympiastadion einlaufen dürfen. Mit ein Entscheidungskriterium ist, ob sich die Athleten an die Regeln halten. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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