Zukunftskongress öffentliche Apotheke

Laumann: Vor-Ort-Apotheke soll Zukunft haben!

18.02.2018, 11:16 Uhr

Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, setzt sich ohne Wenn und Aber für die Apotheke vor Ort ein. (Foto: Alois Müller)  

Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, setzt sich ohne Wenn und Aber für die Apotheke vor Ort ein. (Foto: Alois Müller)  


„Wir wollen, dass der Handel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nur über die öffentliche Apotheke läuft“, sagte Karl-Josef Laumann (CDU), Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen, auf dem 10. Zukunftskongress öffentliche Apotheke. Und der Philosoph Richard David Precht machte den Apothekern Mut: Empathieberufen gehört die Zukunft. Der Apothekerberuf gehört dazu.

Laumann setzt sich ohne Wenn und Aber für das Rx-Versandverbot ein. Käme es nicht, würde das die Struktur der Vor-Ort-Apotheken verändern, ist der Gesundheitsminister von Nordrhein-Westfalen überzeugt. Und er begründete es auch: Für das Gesundheitswesen ist es gut, wenn Arzneimittel mit Beratung in der Apotheke verbunden sind. „Vor allem verschreibungspflichtige Arzneimittel sind eine besondere Ware, das ist meine persönliche Überzeugung“, so Laumann, „und deswegen sind sie nur an einem besonderen Ort zu erhalten.“ Man dürfe diese Arzneimittel nicht aus der Apotheke vor Ort herauslösen, sonst habe man die Beratung nicht mehr für die Menschen, die sie besonders bräuchten, nämlich die Älteren. Es sei zwar gut, dass auch der Arzt die Anwendung des Arzneimittels erkläre, aber wenn es der Apotheker in der Apotheke nochmal erklärt, sei dies viel besser. Die über 450 Apothekerinnen und Apotheker, die zum Zukunftskongress ins World Conference Center nach Bonn gekommen waren, quittierten Laumanns Worte mit langem Beifall.

Ein großes Anliegen von Laumann ist es zudem, die flächendeckende Versorgung zu erhalten. Es müsse ausreichend Ärzte auch im ländlichen Bereich geben. Und er will sich dafür einsetzen, dass der Beruf des Hausarztes, des Allgemeinmediziners aufgewertet wird. „Deshalb", so Laumann, „brauchen wir eine Professur für Allgemeinmedizin“. Man wolle junge angehende Ärzte dafür gewinnen, als Hausarzt zu arbeiten. In einer neuen Fakultät in Bielefeld mit dem Schwerpunkt Allgemeinmedizin sollen zusätzlich Ärzte für diesen Bereich ausgebildet werden. Laumann möchte eine Landarztquote einführen: 10 Prozent der Studienplätze sollen an junge Menschen vergeben werden, die sich verpflichten aufs Land zu gehen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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