Rote Hand zu Obeticholsäure

Wie dosiert man Ocaliva richtig?

Stuttgart - 13.02.2018, 12:30 Uhr

Bei Leberinsuffizienz: Dosierung von Ocaliva® anpassen. (Foto: yodiyim / stock.adobe.com)

Bei Leberinsuffizienz: Dosierung von Ocaliva® anpassen. (Foto: yodiyim / stock.adobe.com)


Was ist primäre biliäre Cholangitis?

Die primär biliäre Cholangitis ist eine Lebererkrankung, die von den intrahepatischen Gallengängen ausgeht. Die Erkrankung trifft vorwiegend Frauen: Etwa 90 Prozent der PBC-Patienten sind weiblich. Häufiger Erkrankungszeitpunkt ist die fünfte Lebensdekade. Der primär biliären Cholangitis liegen wahrscheinlich autoimmune Prozesse zugrunde, die zum einen genetischen Ursprungs sind, zum anderen durch Umweltfaktoren beeinflusst werden. Rauchen und häufige Harnwegsinfekte prädestinieren anscheinend für eine primär biliäre Cholangitis. Im Laufe der Erkrankung kommt es zur sukzessiven Zerstörung der Gallengänge, dadurch staut sich Gallensekret in der Leber und schädigt das Lebergewebe. Die Folge: Zirrhose und ein erhöhtes Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom.

Wie wirkt Obeticholsäure?

Obeticholsäure hat seine Zielstruktur im Zellkern: Es bindet als Agonist an den Kernrezeptor Farnesoid-X-Rezeptor (FXR), den vorwiegend Leber- und Darmzellen exprimieren. Die Affinität von Obeticholsäure zum Farnesoid-X-Rezeptor übersteigt die des natürlichen Liganden – Chenodesoxycholsäure – um den Faktor 100. Auf diese Weise hemmt Obeticholsäure effektiv die De-novo-Synthese von Gallensäuren aus Cholesterin. Zusätzlich fördert eine Aktivierung des FXR durch Obeticholsäure, dass Gallensäuren aus der Leberzelle ausgeschleust werden. Beide Mechanismen reduzieren die Gesamtexposition der Hepatozyten gegenüber Gallensäuren: Es werden weniger Gallensäuren produziert und mehr ausgeschieden.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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