Uganda

Apotheker verbessern die Arzneimittelversorgung im Kibaale-Distrikt

Berlin - 13.02.2018, 17:30 Uhr


Gesundheitszentren versorgen die Landbevölkerung

Die Menschen im Kibaale Distrikt sind überwiegend Bauern, die von Anbau und Viehzucht leben. In dieser Region kann die Regierung die Landbevölkerung nur unzureichend mit Gesundheitsdienstleistungen erreichen. Für die meisten Bewohner ist das nächste Krankenhaus eine Tagesreise entfernt. Daher sind die einzelnen, kleineren privaten Gesundheitszentren für die ambulante Versorgung im Kibaale-Distrikt entscheidend.

Ein typisches Arzneimittellager in einem Gesundheitszentrum. (Foto: Apotheker helfen)


Dort arbeitet medizinisch ausgebildetes Personal wie Krankenschwestern, Hebammen und so genannte „Clinical Officers“, jedoch selten Ärzte und keine Apotheker. Die Gesundheitszentren geben unter anderem Arzneimittel ab und helfen bei Entbindungen. Je nach Ausstattung und staatlicher Einstufung der Gesundheitszentren können dort auch kleinere Eingriffe vorgenommen werden. In Zusammenarbeit mit EDF haben AOG und AH den Bau einiger dieser Gesundheitszentren finanziell unterstützt.

Im Januar wurde das neue Gesundheitszentrum Maisuuka fertig gebaut. In Kürze soll es eröffnet werden. Der Ausbau der Gesundheitszentren ist für die Menschen vor Ort von entscheidender Bedeutung. „Können Sie sich vorstellen kurz vor der Geburt 20 Kilometer in das nächste Gesundheitszentrum zu laufen? Alternativ vielleicht auf einen Motorrad Platz nehmen und über einen Feldweg dorthin fahren?“, schildert Andreas Wiegand die bisherige Situation.

Durch Wissensvermittlung die Zukunft sichern

Doch die initiale finanzielle Förderung sichert nicht die Zukunft der für die Landbevölkerung wichtigen Gesundheitszentren. Die Zentren müssen lernen, effektiv zu wirtschaften, um langfristig zu existieren. Während ihrer Projektreise im Januar haben Claudia Martin und Andreas Wiegand gemeinsam mit Phillip Asiimwe von der EDF-Microfinance einen mehrtägigen Workshop im Finanzmanagement für die Mitarbeiter der Gesundheitszentren durchgeführt. 

Referent Philipp Asiimwe mit Workshopteilnehmern bei der Gruppenarbeit. (Foto: Apotheker helfen)

Dabei erarbeiteten die Referenten gemeinsam mit den Workshop-Teilnehmern die Grundlagen der Buchhaltung, der Dokumentation und des Warenflusses. Da die finanziellen Mittel der Gesundheitszentren beschränkt sind, ist es für die Mitarbeiter nicht leicht, von den mageren Einnahmen etwas zurückzulegen. Doch nur mit Ersparnissen und Rücklagen werden die Gesundheitszentren künftige Reparaturen und Renovierungen stemmen können. „Sparen durchbricht den Teufelskreis der Armut“, fasste der Workshop-Teilnehmer Kolping zusammen.



Dr. Bettina Jung, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


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