Koalitionsverhandlungen

Kippt die Große Koalition das Verbot der Online-Rezepte?

Berlin - 05.02.2018, 07:00 Uhr

Das sogenannte Fernverordnungsverbot könnte in dieser Legislaturperiode kippen. (Foto: Imago)

Das sogenannte Fernverordnungsverbot könnte in dieser Legislaturperiode kippen. (Foto: Imago)


Ärzte und Apotheker testen das E-Rezept

Höchstwahrscheinlich wird sich das Thema „Fernverordnungsverbot“ aber ohnehin sehr bald von alleine erledigen. Denn der Vorstand der Bundesärztekammer will dem Bundesärztetag im Mai 2018 ein Papier vorlegen, das die Öffnung des Berufsrechtes hinsichtlich der Telemedizin vorsieht. Demnach wollen es die Ärzte zulassen, dass auch Video-Beratungen stattfinden, ohne dass der Patient vorher einen Arzt gesehen hat.

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Dass mit der Aufhebung des Fernbehandlungsverbots auch das Verbot der Online-Rezepte fallen dürfte, zeigt derzeit ein Projekt in Baden-Württemberg. Dort hatte die Landesärztekammer Fernbehandlungen in Modellversuchen sogar schon im vergangenen Jahr erlaubt. Nun steht mit der TeleClinic erstmals ein Unternehmen in den Startlöchern, das diesen Service für Kunden aus dem Ländle anbieten will. Auch Rezepte sollen die Mediziner in den Video-Chats ausstellen dürfen. Dazu kooperiert die TeleClinic mit apotheken.de, dem Apotheken-Portal des Deutschen Apotheker Verlages. Der Patient kann sich über die Apothekensuche auf apotheken.de seine Apotheke aussuchen, an die das Rezept dann weitergeleitet wird.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Von Dr. X gleich weiter zu Apo X

von Ratatosk am 05.02.2018 um 18:42 Uhr

und das irgendwo auf der Welt, so sieht Patientschutz ala SPD aus.
Aber das hat seit Ulla ja traurige Tradition, da auch hier der organisierten Kriminalität die Tür geöffnet wurde. Wurde dann ja als Aufbrechen von verkrusteten Strukturen etc. verbrähmt.
Hippsterarroganz sticht aber immer mehr Kompetenz

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GroKo RX Versandverbot

von Peter Kaiser am 05.02.2018 um 11:47 Uhr

2017 minus 3xx Apotheken, unter 20.000 in 2017 - 10% Verlust in 10 Jahren. Die Landärzte sind uns Jahre voraus, wer das verdrängt gehört nicht auf die Regierungsbank.

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