Weltkrebstag

Was wir gegen den Krebs tun können

Stuttgart - 02.02.2018, 13:50 Uhr

Das Motto des diesjährigen Weltkrebstages. Eine
Initiative der „Union for International Cancer Control“ (UICC). (Screenshot) 

Das Motto des diesjährigen Weltkrebstages. Eine Initiative der „Union for International Cancer Control“ (UICC). (Screenshot) 


Jedes Jahr am 4.Februar wird weltweit der Weltkrebstag ausgerufen. Dieses Jahr also am kommenden Sonntag unter dem Motto: „We can. I can.“ Auch Deutschland beteiligt sich. DAZ.online bietet eine Übersicht über viele Aktionen, Präventionstipps und neue Daten bezüglich Tumorerkrankungen, die gebündelt in Deutschland nach wie vor die zweithäufigste Todesursache ausmachen.

Am gestrigen Donnerstag konnte man sich schon im Vorfeld zum Weltkrebstag zwischen 10 und 18 Uhr mit Fragen an den Krebsinformationsdienst wenden: Thematisch lag der Fokus auf der Prävention, aber auch auf dem Leben mit einer Krebserkrankung. Die Fragen konnten sowohl telefonisch, als auch im Experten-Chat live gestellt werden. Ein Protokoll kann im Internet eingesehen werden.

Viele Teilnehmer informierten sich konkret zu eigenen Krebserkrankungen, aber es wurden beispielsweise auch Fragen gestellt wie: „Sind Handystrahlen krebserregend?“ oder „Darf ich als Brustkrebspatientin Sojaprodukte essen?“ und „Stimmt es, dass Aluminium in Deos Krebs auslösen kann?“. Persönliche Fragen waren auch erlaubt: „Als Leiterin des KID haben Sie jeden Tag mit Krebs zu tun. Haben Sie selbst Angst vor der Krankheit, und wie gehen Sie damit um?“

Überlebensraten steigen - mit großen Unterschieden

Im Lancet wurde aktuell die internationale Studie Concord-3 veröffentlicht, in der Daten von 322 Krebsregistern aus 71 Ländern ausgewertet wurden (zehn Register aus Deutschland).

In Deutschland sind die Überlebenschancen bei fast allen untersuchten Krebsarten zwar gestiegen, international gibt es jedoch sehr große Unterschiede. Laut einer dpa-Meldung fehlen in der Studie bezüglich Deutschland die Daten aus den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg.

Die Studienautoren möchten Regierungen weltweit auf die Wichtigkeit von Krebsregistern aufmerksam machen.

Die Deutsche Krebshilfe will zu Bewegung motivieren

Bewegung könne nicht nur das Krebsrisiko senken, sondern auch bei bereits Betroffenen Nebenwirkungen reduzieren. Darauf macht die Deutsche Krebshilfe in einer Pressemitteilung anlässlich des Weltkrebstages aufmerksam. Auch sie bietet neben Informationsmaterialien einen telefonischen Beratungsdienst an: das Infonetz Krebs.  

Der Weltkrebstag ist eine Initiative der „Union for International Cancer Control“ (UICC) aus der Schweiz. Sie formuliert in ihren Informationsmaterialien Ziele, die – dem Motto entsprechend – jeder einzeln und alle gemeinsam umsetzen könnten.

Was bedeutet das Leben mit Krebs für Deutschland?

In einer weiteren dpa-Meldung wurde anlässlich des Weltkrebstages PD Dr. Volker Arndt, der Leiter des epidemiologischen Krebsregisters Baden-Württemberg am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) interviewt:

Etwa 3,5 bis 4 Millionen Menschen würden derzeit in Deutschland mit einer (überstandenen) Krebserkrankung leben. Es sei in den kommenden 20 Jahren aufgrund der alternden "Baby-Boomer-Generation" jedoch damit zu rechnen, dass die Zahlen auf fünf bis sechs Millionen Betroffene steigen.

Die Krebserkrankungen haben nicht nur Auswirkungen auf das Gesundheitssystem, sondern auch auf die Arbeitswelt: Circa 35 Prozent der Krebspatienten seien im berufsfähigen Alter. Jedoch: „Im Durchschnitt nehmen 62 Prozent der Betroffenen nach Abschluss der Therapie ihre Berufstätigkeit wieder auf“, sagte Arndt gegenüber der dpa. 

Weltkrebstag richtet sich vor allem auch an Regierungen

Bei der Frage was „wir“ tun können, sollen vor allem auch Regierungen weltweit bezüglich der Krebsprävention angesprochen werden. Formulierte Ziele sind unter anderen: Für „gesunde“ Schulen, Arbeitsplätze und Städte zu sorgen. Menschen, die an Krebs erkrankt sind, dabei zu unterstützen wieder in die Arbeitswelt zurückzukehren. Und den Zugang zur Krebsversorgung insgesamt zu verbessern.

Was jeder einzelne tun kann

Außerdem soll jeder einzelne dazu ermutigt werden, sein Leben beziehungsweise seine Erkrankung selbst in die Hand zu nehmen. Das beginnt bei einem gesunden Lebensstil und Vorsorgeuntersuchungen und endet nicht zuletzt bei guter sozialer Vernetzung. Wer erkrankt, solle sich Unterstützung suchen und sich gut informieren.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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