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Skandal in Bottrop
Zyto-Apotheke hatte laut Zeugin „Doppel-Hierarchie“
Kaffee vor der Kontrolle durch die Amtsapothekerin
Anschließend vernahm die Kammer außerdem die frühere Apothekerin Ramona S. Wie frühere Zeugen sagte sie aus, ihren Chef „zwei, drei Mal im Anzug im Labor gesehen“ zu haben – angesprochen habe sie ihn darauf jedoch nicht. Sie könne sich nicht an einen möglichen Zwischenfall erinnern, bei dem ein Krebspatient ein abgelaufenes Arzneimittel erhalten habe, erklärte die Zeugin. Auch sie berichtete auf Fragen von der Verteidigung von Problemen in der Warenwirtschaft: Die Software habe oft angegeben, dass Präparate vorrätig seien, ohne dass diese im Lager waren – oder es meldete einen Nullbestand, obwohl Vorräte vorhanden gewesen seien.
Auf Frage der Nebenklage habe Ramona S. von einem Besuch der Amtsapothekerin in der Zyto-Apotheke berichtet: Dieser sei angekündigt worden, so dass die Apotheke sich hierauf vorbereiten konnte. Vor der Kontrolle habe die Apothekerin noch einen Kaffee mit S. getrunken.
Außerdem beantragten Nebenklage-Vertreter am heutigen Mittwoch, Onkologen als Zeugen zu laden – wie auch den Steuerberater. Erneut brachten sie vor, dass sie Hinweise für versuchten Mord sehen, und nicht nur versuchte Körperverletzung, wie es die Staatsanwaltschaft in knapp 30 Fällen zur Anklage gebracht hatte. Offen ist laut „Correctiv“ noch, ob Nebenklagevertreter Einsicht in Grundbuchakten, in Notarverträge zur Übertragung der Apotheke von S. auf seine Mutter, in eine nach der Verhaftung getätigte Schuldverschreibung sowie Kontenübersichten erhalten, die dem Gericht nun vorliegen. S. schweigt bislang zu den Vorwürfen gegen ihn.
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