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Forscher klonen erstmals Affen mit „Dolly“-Methode

Shanghai - 24.01.2018, 17:55 Uhr

Die Namen der beiden geklonten Äffchen – Zhong Zhong und Hua Hua – spielen auf den chinesischen Nationalstolz an. (Foto: dpa)

Die Namen der beiden geklonten Äffchen – Zhong Zhong und Hua Hua – spielen auf den chinesischen Nationalstolz an. (Foto: dpa)


Ergebnisse müssen noch reproduziert werden

Wie bei jedem Tierversuch stellt sich laut Wolf dabei die Frage, wie groß die Belastung für die Tiere im Vergleich zur Bedeutung der Forschung ist. „Wenn es sich um eine lebensbedrohliche Erkrankung handelt, für die man durch solche Versuche berechtigte Hoffnung auf Heilungen haben kann, dann kann es gerechtfertigt sein.“ Schon der große Aufwand und die geringe Erfolgsquote stellen seiner Einschätzung nach sicher, dass die Klon-Technik nur dann eingesetzt wird, wenn sie dringend erforderlich ist. Wolf plant selber keine derartigen Versuche bei Affen, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. „Mit Sicherheit nicht – wir bleiben beim Schwein.“

Auch Daniel Besser, Geschäftsführer des Deutschen Stammzellnetzwerks, sieht die Ergebnisse der chinesischen Kollegen als bedeutende Weiterentwicklung an. Aufgrund von Fälschungsskandalen bei früheren Klon-Versuchen rät er jedoch zur Vorsicht. „Erst wenn sich die Ergebnisse in verschiedenen Laboren der Welt bestätigen lassen, ist klar, dass sie stimmig sind.“ Seiner Einschätzung nach könnten Experimente an geklonten Javaneraffen in Einzelfällen ethisch gerechtfertigt sein – nicht jedoch bei Menschenaffen.

„Wir sind uns bewusst, dass zukünftige Forschung an nicht-menschlichen Primaten überall auf der Welt davon abhängt, dass Wissenschaftler strikte ethische Standards einhalten“, erklärte der an der neuen Studie beteiligte Neurologe Mu-ming Poo in einer Pressemitteilung. Er betont, dass sein Team sich an internationale Richtlinien gehalten habe. Gleichzeitig ruft er die wissenschaftliche Gemeinschaft auf, die ethischen Grenzen von Klon-Versuchen an Affen international zu diskutieren.



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