Bundestag

Union leitet Gesundheitsausschuss, AfD bekommt Haushalt und Recht

Berlin - 23.01.2018, 15:40 Uhr

Die Entscheidung, den Vorsitz des Gesundheitsausschusses an die Union zu vergeben, löst spannende Personaldebatten in der Gesundheitspolitik aus. (Foto: Külker)

Die Entscheidung, den Vorsitz des Gesundheitsausschusses an die Union zu vergeben, löst spannende Personaldebatten in der Gesundheitspolitik aus. (Foto: Külker)


AfD: Haushalt, Recht/Verbraucherschutz und Tourismus

Wer die Vorsitz-Aufgaben in der Union übernimmt, ist noch nicht geklärt. Es gibt aber viele Gerüchte. Immer wieder hört man aus der Unionsfraktion die Namen Tino Sorge, Karin Maag, Dietrich Monstadt und Roy Kühne. Dabei ist klar: Sollte beispielsweise Sorge, der aus Magdeburg kommt, gesundheitspolitischer Sprecher werden, wäre es unwahrscheinlich, dass Monstadt aus Mecklenburg-Vorpommern den Ausschussvorsitz bekommt – schließlich kommen beide aus den neuen Bundesländern. Vorstellbar wäre also, dass Maag aus Baden-Württemberg Sprecherin wird und Monstadt den Vorsitz übernimmt. Auch in der Union müssen diese Personalentscheidungen nun schnell gefällt werden – dem Vernehmen nach könnte es schon in dieser Woche Neuigkeiten geben.

Aber auch jenseits aller gesundheitspolitischen Personalentscheidungen hat die Festlegung der Vorsitze viel Brisanz. Denn die AfD könnte im Falle einer Großen Koalition größte Oppositionsfraktion werden – und traditionell steht der größten Oppositionsfraktion der Haushaltsausschuss zu. Lange war darüber spekuliert worden, nun steht fest: Die AfD übernimmt in der Tat die Leitung des Haushaltsausschusses. Außerdem erhält die Fraktion die Ausschüsse für Recht und Verbraucherschutz sowie für Tourismus.

An die FDP gehen die Ausschüsse für Finanzen, Digitale Agenda und Menschenrechte. Die Grünen übernehmen die Leitung in den Gremien für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie für Umwelt und Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit. Die Linke führt die Ausschüsse für Wirtschaft sowie für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die SPD darf die Vorsitzenden in den folgenden Ausschüssen stellen: Arbeit/Soziales, Verteidigung, Bildung/Forschung, Kultur/Medien sowie Sport. Neben dem Gesundheitsausschuss dürfen CDU/CSU die folgenden Gremien leiten: Auswärtiges, Innenausschuss, Angelegenheiten der EU, Ernährung/Landwirtschaft, Wahlprüfung/Immunität, Geschäftsordnung, Petitionen sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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6 Kommentare

Die üblichen "Apothekenvernichter" sind schon wieder auf dem Plan.

von Heiko Barz am 24.01.2018 um 12:59 Uhr

Die Koalitionsverhandlungen sind gerade angelaufen, da tauchen aus dem Nebel der gesundheitspolitischen Irritationen schon wieder die gleichen, uns Apotheker und unseren Beruf ständig entwertenden PersonenKreise auf.
Wurde nicht ständig behauptet, es gäbe noch keine personenbezogene Posten und es gehe zuvorderst um die Thematik?
Zur Aktivität der ABDA: kein mediales Gesicht mit entsprechenden Forderungen.
Die andere Seite, Lauterbach und Co.haben ihre Schützengräben längst ausgehoben und bezogen, da hat Friedemann noch nicht einmal eine Schaufel besorgt. Soll heißen, dass die "Anderen" uns immer leider 3 Schritte voraus sind.
Das ist unser Generaldilemma.
So werden eben Tatsachen geschaffen wie auch beim 2hm Apothekenvernichtungsgutachten.
Das merkelsche Aussitzungsprinzip hat sich wohl auch in der ABDA Spitze längst nach dem "3 Affensystem" durchgesetzt.
Wer sagt dem Friedemann endlich, dass wir so nicht überleben werden!!
Bei soviel Inkompetenz sollten die ABDA Gebühren storniert werden.

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Ausschuss

von Frank ebert am 23.01.2018 um 16:35 Uhr

Im Gegenzug Lauterbach als Gesundheitsminister ? In diesem Tollhaus ist alles möglich !

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AW: Ausschuss

von AlFfreD am 23.01.2018 um 18:32 Uhr

Für Ebert mit dem kleinen e sitzen allein in der AfD Experten...Seine Trump-ähnlichen Twitter-Stakkatos gehen langsam auf die Nerven.

Dittmar

von Frank ebert am 23.01.2018 um 16:11 Uhr

Frau Dittmar ist keine Expertin!

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AW: Dittmar

von Michael Weigand am 23.01.2018 um 17:45 Uhr

Ich bin gerade was die Beschränkung des Versandhandels betrifft mit Frau Dittmar sicher nicht der gleichen Meinung. Man sollte aber nicht vergessen, dass auch andere Themen anstehen. Ich bind da im Gegensatz zu Ihnen durchaus der Meinung, dass Frau Dittmar nicht nur aufgrund Ihrer Erfahrung als Ärztin eine Expertin ist, sondern dass sie in vielen Themen auch die Interessen der Apotheker vertreten hat und hoffentlich auch weiterhin wird. Viel schlimmer finde ich die Vorstellung, dass ein Herr Lauterbach Minister werden könnte...

AW: Dittmar

von Christiane Patzelt am 23.01.2018 um 19:30 Uhr

Frau Dittmar lebt folgenden Paradoxon:
Für sie gehört der OTC-Versand verboten, der RX-Versand erlaubt, und da beides irgendwie nicht zu vereinbaren ist, wird der RX- und OTC- Versand bis aufs Blut verteidigt. Frau Dittmar ist quasi Biggi Bender im Arztkittel.
Woher ich das weiß? Ich saß mit ihr schon gemeinsam am Tisch und wir Apotheker sind für sie scheinbar das notwendige Übel, aber nicht weiter wichtig....

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