USA

Walmart verteilt Entsorgungssystem für Altarzneimittel

Stuttgart - 22.01.2018, 09:05 Uhr

Walmart bietet ein System an, mit dem sich Altarzneimittel sicher entsorgen lassen. (Screenshot: DisposeRx.com)

Walmart bietet ein System an, mit dem sich Altarzneimittel sicher entsorgen lassen. (Screenshot: DisposeRx.com)


Wie kommt man an DiposeRx?

Künftig soll jeder Patient, der erstmalig in einer Walmart-Apotheke eine Verschreibung über ein sogenanntes Klasse-II-Opioid einlöst, ein kostenloses Päckchen DisposeRx erhalten sowie eine Broschüre zur Opioid-Sicherheit. Klasse-II-Opioide sind beispielweise Codein, Oxycodon oder Morphin. Patienten, die diese Wirkstoffe dauerhaft verschrieben bekommen, können sich alle sechs Monate ein Päckchen DipsoseRx holen – kostenlos. Zudem erhalten Walmart-Apotheken-Kunden es jederzeit auf Nachfrage. Auch Kunden von „Sam’s Club“ können DisposeRx in ihrer Apotheke erhalten.

Nur eine von vielen Maßnahmen

DisposeRx sei nur eine der Maßnahmen von Walmart und Sam’s Club, um etwas gegen Problem des Missbrauchs verschreibungspflichtiger Arzneimittel zu tun, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. So spreche man sich beispielsweise dafür aus, Erstverschreibungen bei akuten Schmerzen auf den Bedarf für maximal sieben Tage zu beschränken. Außerdem fordert Walmart, das Opioidverordnungen nur noch elektronisch erfolgen dürfen. Man setze sich in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden für eine entsprechende Gesetzesänderung ein, erklärt die Kette. Zudem hält man in allen Apotheken Naloxon-Nasenspray vor – zum Verkauf oder in den Staaten, wo das gesetzlich erlaubt ist, auch zur Verabreichung durch den Apotheker.

Walmart, nach eigener Aussage der größte Händler der Welt, betreibt in den USA knapp 4.700 Apotheken in seinen Märkten. Walmart konnte im Jahr 2016 einen Rx-Umsatz von 18.5 Milliarden US-Dollar (Quelle: Statista) verbuchen, das entspricht einem Markanteil von 5 Prozent. Das Unternehmen rangiert damit auf Platz vier der US-Apotheken. CVS und Walgreens Boots führen die Liste an. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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