Digitalwährung

Mit Bitcoin in der Apotheke zahlen

Stuttgart - 18.01.2018, 17:05 Uhr

Apotheker Andreas Neumann-Dudek ist fasziniert von der digitalen Währung (Foto: Neon-Apotheke)

Apotheker Andreas Neumann-Dudek ist fasziniert von der digitalen Währung (Foto: Neon-Apotheke)


Entwicklung ist noch am Anfang

Als Händler hat Neumann-Dudek die Möglichkeit, jeden Tag die Währung umzuwandeln oder die Zahlungseingäge kommulieren zu lassen. „Möglicherweise kommt es auch zu Währungseffekten. Diese können nach unten oder nach oben gehen. Das ist dann eine zusätzliche Chance beziehungsweise ein zusätzliches Risiko", sagt der Apotheker.

Ob und wie die neue Zahlungsmöglichkeit von den Kunden angenommen wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Immerhin besteht die Option erst seit Anfang der Woche. „Bisher hatte ich leider noch gar keinen Kunden und warte auf den ersten.“ Deshalb versucht Neumann-Dudek, die Möglichkeit weiter der Öffentlichkeit bekannt zu machen. „Ich bin noch in den Kinderschuhen“, merkt er an.

Aber was genau begeistert Neumann-Dudek an den digitalen Währungen? „Es handelt sich um digital entstehende Geldeinheiten“, erläutert der Apotheker. Eine Zentralbank gibt es nicht. Dadurch ist die Währung auch nicht beliebig vervielfältigbar. „Daher sind sie auf eine gewisse Weise ehrlicher, meint Neumann-Dudek. „Jeder kann nur das ausgeben, was er vorher auch gekauft hat“. Auch seien Kryptowährungen eher deflationär, wodurch der Wert steige.

Von den zuletzt drastisch sinkenden Kursen lässt sich der Apotheker aber nicht abschrecken. „Es ist ein junger Markt. Was vorher um 1000 Prozent gestiegen ist, kann auch mal um 50 Prozent einbrechen“. Damit Bitcoin und Co. ernst genommen werden, müsse allerdings die Spekulation raus. „Das ganze muss mehr Zahlungscharakter und weniger Zockercharakter haben“. Besonders attraktiv ist für Neumann, dass die Digitalwährung unabhängig von anderen ist.. „Euro und Dollar unterliegen politischen und anderen Einflüssen sowie Geldschöpfungsmaßnahmen. Das alles läuft im Krypto-Universum anders“. Trotz Nachteilen sieht Neumann-Dudek eher Vorteile in den neuen Währungen und wünscht sich, dass diese in Deutschland mehr gefördert werden.

Update 19.01.2018: Neumann-Dudek meldet den ersten Verkauf einer Packung Bepanthen Salbe 50g für 0,01 Ether an einen Düsseldorfer Kunden.

Transaktion geglückt (Foto: Neon-Apotheke)


Dr. Mathias Schneider, Apotheker, Volontär DAZ
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Finde ich eine positive Entwicklung.

von Georg Link am 20.01.2019 um 20:28 Uhr

Auch Versandapotheken bieten verschiedene Zahlungsmöglichkeiten aus und geben sich damit gerne den "modernen Anstrich" während die Apotheke vor Ort da im Vergleich teilweise etwas "altbacken" wirken kann. Zeit das zu ändern und solche Aktionen sind definitiv ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn es natürlich objektiv gesehen keine großen Extraumsätze bringen dürfte. Egal, klappern gehört nicht nur zum Handwerk.

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