Österreich

Drogeriekette kämpft für OTC-Deregulierung

Berlin - 18.01.2018, 10:20 Uhr

Die Drogeriekette dm will ein drittes Mal vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die Apothekenpflicht von OTC-Arzneimitteln klagen. (Foto: Picture Alliance)

Die Drogeriekette dm will ein drittes Mal vor dem Verfassungsgerichtshof gegen die Apothekenpflicht von OTC-Arzneimitteln klagen. (Foto: Picture Alliance)


OTC-Deregulierung: Auswirkungen auf Nachtdienste?

Auch mögliche Konsequenzen für den Nachtdienst sind laut Rehak zu befürchten: Das Beispiel Dänemark zeige, dass im Falle einer Deregulierung die öffentliche Hand für diese Leistungen, die derzeit in Österreich von den Apotheken getragen werden, aufkommen müsse.

Darüber hinaus weist der Österreichische Apothekerverband darauf hin, „dass der einfachere Zugang zu Medikamenten negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen hat“. Als Beispiel angeführt werden die USA, wo die Lebertransplantationsrate bei Kindern um das 30-Fache über dem österreichischen Wert liege, „was auf den erleichterten Zugang zu und leichtfertigeren Umgang mit dem Schmerz- und Fiebersenker Paracetamol zurückgeführt wird“.

Doch offenbar ist auch in Österreich nicht alles perfekt. Denn Rehak verspricht: „Die Beratungsleistungen unserer Apotheken werden regelmäßig mit Mystery Shopping getestet und die Ergebnisse sind gut. Aber wir wollen uns stetig verbessern. An einer weiteren Steigerung der Qualität und Standardisierung der Beratungsleistung über alle heimischen Apotheken hinweg arbeiten wir als Interessensvertretung intensiv.“



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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1 Kommentar

Was ein Quatsch

von Peter Lahr am 18.01.2018 um 12:45 Uhr

Das ist doch Augenwischerei, denn der Patient zahlt es letztendlich doppelt. Geht es aus der Apotheke raus verändert sich das Umsatz-Verhältnis. Der Apotheker muss dann nicht mehr liefern weil dann zwangsläufig die Apothekenpflicht wegfällt. Fehlt dieser Teil der Mischkalkulation wird also der Umsatz aus RX nach einiger Zeit der einzig relevante Faktor. Wenn bei diesem der Rohertrag, wie beispielsweise bei mir, im Durchschnitt 16% beträgt kann man nicht argumentieren es wären zu viele Apotheken da und eine Schrumpfung der Anzahl würde das ändern. 16% sind 16%. Und wenn man nun davon ausgeht, dass die Betriebskosten auf Mischkalkulation ausgelegt vom Gesamtumsatz zu betrachten sind schrumpft der Umsatz um den Betrag des OTC und steigen die Kosten im Verhältnis bei nur 25% Anteil OTC bereits um ca. 5%. Das bedeutet also, eine Apotheke hat heute Betriebskosten bei 2 Mio von 16% und 25% Anteil=320 000 Euro, Betriebskosten dann: 1,5 Mio Umsatz und weiterhin 320 000=21,3%. Nur um RX weiterhin kostenneutral (idiotisch denn wieso ohne Gewinn eine Apotheke betreiben?) müsste der Durchschnittsertrag hier in Deutschland RX von 16% um 5% aber weil Apotheke kein Ehrenamt ist eigentlich auf über 10% steigen damit ein Betriebsergebnis von nur 5% hängen bleibt. Vor diesem Hintergrund würde ich als Apotheker in Österreich vielleicht damit drohen OTC konzertiert aus der Apotheke zu schmeissen . DM darf dann die Beratung übernehmen und die Ware anbieten, sie haben ja scheinbar das Personal dazu. Der Notdienst würde sich auf ausschließlich RX beschränken und wer nachts halt Fieber hat, gut DM kann das, die machen dann OTC Notdienst. Irgendwie scheint niemand weiterzudenken ;)

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