EU-Versandhändler

DocMorris nennt sich jetzt „Apotheke“

Berlin - 18.01.2018, 17:30 Uhr

Der EU-Versender DocMorris hat ein neues Marketingkonzept und nennt sich ab sofort „Apotheke“. (Foto: DocMorris/DAZ.online)

Der EU-Versender DocMorris hat ein neues Marketingkonzept und nennt sich ab sofort „Apotheke“. (Foto: DocMorris/DAZ.online)


Die niederländische Versandapotheke DocMorris hat am heutigen Donnerstag ein neues Marketing- und Kommunikationskonzept vorgestellt. Im Mittelpunkt steht das neue Logo, in dem unter dem Schriftzug ab sofort „Die Apotheke“ steht – das Wort „Versand“ scheint aus der Kommunikation gestrichen zu sein. Das Unternehmen will sich mit einem „nachdenklichen und vertrauensvollen Charakter“ darstellen.

Die niederländische Versandapotheke DocMorris gibt weiter Vollgas: Nach zahlreichen Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen im vergangenen Jahr startet der EU-Versender mit einer neuen Kommunikationswelle in das Jahr 2018. Am heutigen Donnerstag teilten die Niederländer mit, dass sie die „eigene Positionierung und Ausrichtung im Gesundheitsmarkt neu denken“ wollen.

Auch thematisch bleibt DocMorris am Ball: Nach wie vor steht das Thema Digitalisierung im Mittelpunkt der Kommunikation. So heißt es zur Begründung der neuen Ausrichtung in der Pressemitteilung: „Der Fortschritt durch Digitalisierung in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen ist unübersehbar. Gerade im Gesundheitsmarkt spielt die Digitalisierung eine immer wichtigere Rolle. Die Verbraucher entscheiden eigenverantwortlich, welche Angebote sie beispielsweise in der Versorgung mit verschreibungspflichtigen sowie rezeptfreien Medikamenten nutzen wollen.“

Und als Ergebnis dieses „strategischen Prozesses“ habe sich das neue Logo ergeben, das Unternehmen versteht sich fortan als „Die Apotheke DocMorris“. Dieser Slogan soll ab sofort in allen Marketing- und Kommunikationsaussagen verwendet werden. DocMorris-CEO Olaf Heinrich sagt dazu: „Es ist unsere Aufgabe als Apotheke DocMorris den Menschen zu zeigen, wie relevanter und verantwortungsvoller Fortschritt im Gesundheitssystem ihr Leben bereichert und – wenn gewünscht – auch einfacher macht.“

Werbung in TV, Printmedien und Internet

Schon im November hatte DocMorris einen neuen thematischen Schwerpunkt gesetzt und eine neue PR-Aktion mit dem Namen „Wie geht’s uns morgen?“ gestartet. Auf einer dazugehörigen Internetseite mit dem Namen „Die Apotheke für morgen“ beschreibt der Versandhändler die Hauptinhalte der neuen Aktion: Digitalisierung, Selbstbestimmung und Individualität. In einem dazugehörigen Werbefilm heißt es, dass man alles „immer wieder hinterfragen“ und Gesundheit digitaler denken müsse. Um diese neue Botschaft unters Volk zu bringen, bezahlt der EU-Versender auch Blogger, damit diese in Foren, Blogs und in Sozialen Medien für DocMorris werben.

Und auch im Fernsehen laufen derzeit wieder vermehrt Werbespots des EU-Versenders. Es handele sich um zwei 15-Sekunden-Filme, die von der Agentur Heimat produziert worden seien, teilt das Unternehmen mit. Auch in Printmedien sowie den verschiedensten Online-Medien laufen Werbemaßnahmen. Zum Ziel der Kampagne teilt DocMorris mit: „Der nachdenkliche und vertrauensvolle Charakter der Apotheke DocMorris wird dabei systematisch entwickelt und dargestellt.“ Was die neue Kampagne kostet, wollte ein Sprecher auf Nachfrage nicht mitteilen.

Seit dem EuGH-Urteil zur Rx-Preisbindung wirbt die Versandapotheke vermehrt. Im vergangenen Jahr hatte DocMorris unter anderem einen TV-Werbespot entworfen, der zu sehr prominenten Werbezeiten auf den größten deutschen Fernsendern lief und mit dem die Niederländer insbesondere Chroniker von sich überzeugen wollten. Mit dieser Rx-Kampagne hatte das Unternehmen bislang auch Erfolg: Zum Halbjahr 2017 konnten die Niederländer ihren Rx-Umsatz um etwa 7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern, der OTC-Umsatz steigerte sich zum Halbjahr 2017 sogar um knapp 43 Prozent.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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4 Kommentare

Chroniker

von Dieter Beck am 19.01.2018 um 10:25 Uhr

Ich bin Diabetiker und habe von dort Insulin bezogen. Einmal und nie wieder. Vom Versand der Rezepte bis zur Lieferung der Medikamente verging mehr als zehn Tage. Ob die Kühlkette eingehalten wurde weiß ich nicht. Außerdem gibt es, bei freiverkäuflichen Medikamenten, gravierende Preisunterschiede zwischen Online- und Papierbestellung. Ich verzichte auf die Einsparung bei der Zuzahlung und bin lieber wieder auf der sicheren Seite.

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AW: Chroniker

von Heiko Barz am 19.01.2018 um 13:08 Uhr

Ihr Kommentar in allen Ehren.
Dass wir diese Argumente verstehen und nachvollziehen können, steht außer Frage. Nur das Medium der Verbreitung ist eigentlich überflüssig. Wenn, dann müßte Ihr Kommentar Gegenstand breiter Medien sein, wie: Fernsehen ( Monitor, Panorama, Report etc.) fragen Sie einmal Frau Reschke (Panorama), ob sie bereit wäre, gegen ihre politische Überzeugung, einen fairen Bericht über solche gesundheitlichen Verschiebungen zu senden.
Auch die schreibenden Medien, Frankfurter Allgemeine, Fokus, Spiegel etc. werden sich nicht aufmachen, vor allem ausländische Versandapotheken zu kritisieren. Und warum?, weil dort auch kräftige Werbeeinahmen für sich zu erzielen sind.
Solange die Öffentlichkeit wissentlich für DUMM gehalten wird, solange wird der Realitätsverlust hochgehalten.
Ich empfehle darüber hinaus die Respektive der letzten Visite Ausstrahlung vom Dienstag. Zum ersten Mal wurde eine klare Definition der Arzneimittelzuzahlungen gesendet und dass diese Aufwendungen bis auf den letzten Cent an die KKassen in Form des Inkassos weitergeleitet werden. Diese Situation haben wir seit 2004. es war erschreckend, was eine Straßenbefragung über diese Kriterien erbrachte und dass ein Medium 14 Jahre nach Einführung der Rabatverträge zum ersten Mal-wenn auch viel zu kurz- darüber berichtete.
Warum wohl?

Ich denke

von Peter Lahr am 19.01.2018 um 9:30 Uhr

das wird nicht lange so bleiben. Es ist eindeutig Vortäuschung falscher Tatsachen. Denn wenn "Die Apotheke" eine echte Apotheke wäre so müsste sie auch alles bieten was DIE Apotheke bietet. Das tut sie nicht und das kann sie auch garnicht, der Zusatz Versand ist also rein aus der Geschäftsform der Versender heraus zwingend.

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Die Apotheke(n)?

von Christian Timme am 19.01.2018 um 7:36 Uhr

Wo bleibt der maximale W... ?

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