DAZ.online-Spezial Direktvertrieb

vfa: Direktlieferungen stellen Versorgung sicher

Berlin - 12.01.2018, 14:50 Uhr

Der Hersteller-Verband vfa weist Vorwürfe zurück, nach denen das Direktgeschäft Lieferengpässe verursacht. Aus vfa-Sicht ist das Gegenteil der fall. (Foto: Picture Alliance)

Der Hersteller-Verband vfa weist Vorwürfe zurück, nach denen das Direktgeschäft Lieferengpässe verursacht. Aus vfa-Sicht ist das Gegenteil der fall. (Foto: Picture Alliance)


Hersteller: Engpässe entstehen durch Exporte

Doch so wie die Apotheker und Großhändler bleiben auch die Hersteller bei ihrem Standpunkt: Aus ihrer Sicht ist der vermehrte Direktvertrieb nur eine Reaktion auf die Exportgeschäfte vieler Apotheker und Großhändler. Der vfa argumentiert, dass man angesichts der Exporte mit Direktlieferungen die Arzneimittelversorgung sicherstelle:  „Versorgungsengpässe bei patentgeschützten Medikamenten werden nicht durch den Direktvertrieb von Arzneimitteln verursacht. Sie entstehen, weil das sinkende Preisniveau in Deutschland den Parallelhandel attraktiv macht. Direktvertrieb ist ein Ansatz um sicherzustellen, dass benötigte Arzneimittel auch tatsächlich in der Apotheke und beim Patienten in Deutschland ankommen.“

Um diese These zu stützen, präsentiert der Verband auch Zahlen zu den Anmeldungen der Parallelhändler in Europa, die ursprünglich von der Europäischen Arzneimittelagentur stammen. Demnach hat sich das Verhältnis zwischen nach Deutschland importierten und von Deutschland aus exportierten AMNOG-Arzneimitteln komplett gedreht: Während 2011 noch mehr als 70 Prozent aller „gehandelten“ AMNOG-Arzneimittel aus einem anderen Land nach Deutschland importiert wurden, waren es 2016 nur noch etwas mehr als 30 Prozent. Der Anteil der exportierten Arzneimittel hingegen lag 2016 demnach schon bei etwa 67 Prozent. Zur Erklärung: Als „AMNOG-Arzneimittel“ bezeichnet der vfa solche Präparate, die nach 2011 zugelassen wurden und somit der mit dem Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetz (AMNOG) eingeführten frühen Nutzenbewertung unterliegen.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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