Mecklenburg-Vorpommern

Feuerwerk setzt Altstadt-Apotheke in Brand

Stuttgart - 03.01.2018, 11:05 Uhr


Marktplatz musste nachts geräumt werden

Für den Löscheinsatz wurden Gebäude und Teile des Markplatzes geräumt. Trotzdem behinderten Schaulustige und Feiernde die Arbeit der Einsatzkräfte, Menschen mussten wiederholt von der Polizei zurückgedrängt werden. Währenddessen färbten Natrium und Kalium den Himmel weiter gelb-orange und violett. Nach etwa einer Stunde ist die Situation unter Kontrolle. Dank einer Wärmebildkamera mussten die Feuerwehrleute lediglich ein kleines Loch in die Lattung bohren, um an den Brandherd zu lokalisieren.

Noeske selbst ist an jenem Abend nicht vor Ort. Zusammen mit seiner Frau und Freunden begrüßt er das neue Jahr in Berlin. „Ich hatte Glück, dass eine Mitarbeiterin zur Unglücksstelle kommen und alles regeln konnte.“ Die Mitarbeiterin habe das Gebäude von der Feuerwehr übernommen und anschließend sogar noch zwei Stunden Glutwache gehalten, fügt er dankbar hinzu. Auch sein Vater, der die Apotheke bis 2013 führt, macht sich noch in der Nacht einen Eindruck vom Schaden. Er kann den Sohn beruhigen.

Apotheker: Das ist alles zu verkraften

Am Dienstag morgen sieht Noeske den Schaden das ersten Mal bei Tageslicht: Ein etwa ein Meter großes Loch im Dachstuhl und eine eingetretene Wohnungstür der Notdienstwohnung. „Das ist alles zu verkraften,“ resümiert der Apotheker. Man hört die Erleichterung in der Stimme des Besitzers der ältestem Apotheke vor Ort. Es weiß, dass  das ganz anders hätte ausgehen können. „Diese alten Gebäude sind alle miteinander vernetzt“, erklärt der Pharmazeut.

So herrschte in der Offizin am Dienstag nach dem feurigen Jahreswechsel normaler Betrieb. Fast. „Das Telefon klingelt ständig“, so eine Mitarbeiterin. Reporter rufen an und wollen Einzelheiten zu den Geschehnissen in der Silvesternacht wissen. Stammkunden und Anwohner erkundigen sich nach dem entstandenen Schaden. „Die Aufregung spürt man noch“, so Noeske.  

Doch alle sind erleichtert, dass die Rats-Apotheke, bei deren Gründung noch Preussenkönig Friedrich der II. regierte, weiter die zentrale Anlaufstelle für die Teterower Bürger bleibt. Das ist vor allem den Einsatzkräften und der Voraussicht des Apothekers zu verdanken. Noeske selbst überlegt nächstes Jahr doch wieder Brandwache zu halten. Dieses Jahr hatte er nach acht Jahren eine Ausnahme gemacht.



Eva Becker, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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