Patientenschützer fordern

Mindestpersonalschlüssel für Pflegeheime

Berlin - 02.01.2018, 09:05 Uhr

Patientenschützer Eugen Brysch fordert Aufnahmestopps oder sogar die Schließungen Einrichtungen bei zu wenig Personal. (Foto: Deutsche Stiftung Patientenschutz/dpa)

Patientenschützer Eugen Brysch fordert Aufnahmestopps oder sogar die Schließungen Einrichtungen bei zu wenig Personal. (Foto: Deutsche Stiftung Patientenschutz/dpa)


Pflegeversicherung soll mehr zahlen

Brysch sagte weiter, da die Leistungen aus der Pflegeversicherung nicht ausreichten, sei schon heute die Hälfte der Pflegeheimbewohner auf Sozialhilfe angewiesen. „Will eine künftige Regierung etwas für bessere Arbeitsbedingungen und für würdige Pflege tun, müssen die Zahlungen aus der Pflegeversicherung um mindestens 500 Euro pro Monat für jeden Versicherten steigen, der ambulante oder stationäre Pflege benötigt“, argumentierte Brysch weiter.

Gegen finanzielle Pflegerisiken sichern sich immer mehr Deutsche ab. Aktuell gibt es rund 3,52 Millionen private Zusatzversicherungen – 61 Prozent mehr als vor fünf Jahren, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf Daten des Verbands der Privaten Krankenversicherung berichtet. Bei den staatlich geförderten Zusatzverträgen – nach dem damaligen Bundesgesundheitsminister „Pflege-Bahr" genannt und mit 60 Euro im Jahr unterstützt – wird dem Bericht zufolge für das abgelaufene Jahr ein Zuwachs von mehr als fünf Prozent erwartet.

Verbesserungsbedarf bei Pflege durch Familienangehörige

Verbesserungsbedarf sieht GKV-Vorstand Kiefer ferner auch bei Regelungen, die die Pflege durch Familienangehörige fördern sollen: etwa die bezahlte zehntägige Pflege-Auszeit vom Job oder die unbezahlte Freistellung für bis zu anderthalb Jahre und zum finanziellen Ausgleich die Gewährung eines zurückzuzahlenden Darlehens. Die Regeln seien zu kompliziert und zerstückelt, nötig sei  „eine neue, kompakte Gesetzgebung“.



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