Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

24.12.2017, 08:00 Uhr

Schöne Bescherung! Noch einmal StileNachtHeiligeNacht. Dann ziehen wir uns warm an – und nehmen das Gutachten auseinander. Süßer die Glocken nie klingen! 

Schöne Bescherung! Noch einmal StileNachtHeiligeNacht. Dann ziehen wir uns warm an – und nehmen das Gutachten auseinander. Süßer die Glocken nie klingen! 


22. Dezember 2017 

Das Gutachten steht kaum im Netz, schon meldet sich der Spitzenverband der Krankenkassen und meldet Gesprächsbedarf an: Ist wirklich jede Apotheke notwendig? Mein liebes Tagebuch, ein Stück weit „verdanken“ wir das Papier auch dem Kassenverband, der immer wieder nach verlässlichen Zahlen rief und die ABDA-Zahlen zur Apothekensituation immer infrage stellte. Der Spitzenverband freut sich also über „die neue Transparenz“, die diese Zahlen bringen. Mein liebes Tagebuch, der Kassenverband nimmt das Gutachten also schon als Fakt, als Grundlage, als Bibel für eine Debatte über unsere Apothekenstruktur. Er kündigt Gesprächsbedarf mit den Apothekern an. Auch weitere Reaktionen von Gesundheitspolitikern und Verbänden zeigen: Das unsägliche Gutachten wird als die Bibel betrachtet, die zeigt, wie’s auf dem Apothekenmarkt aussieht. Das wird nicht vergnügungssteuerpflichtig. Mein liebes Tagebuch, wäre es da nicht sinnvoll, wenn mindestens ein anderes Gutachten vorläge, um zu zeigen: Es gibt nicht nur die eine 2hm-Wahrheit. Das Gutachten dieser Agentur ist doch nur eine Sichtweise, man kann den Apothekenmarkt auch völlig anders betrachten. Es gibt auch andere Wahrheiten.

 

Letztlich ist es so, wie Thomas Müller-Bohn in seinem Kommentar anmerkte: Das Gutachten wirft unser Apothekensystem über den Haufen. Wer sich diesem Zahlenwerk anschließt, will ein anderes Apothekensystem in Deutschland, das nichts mehr mit dem heutigen System zu tun hat. Eine solche  Entscheidung würde die Politik, die Gesellschaft treffen. Mein liebes Tagebuch, wenn die Politik glaubt, dass unsere hochwertige Arzneiversorgung (die weniger kostet, als für die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel ausgegeben wird) zu teuer ist, dann wird sie das ändern. Aber dann wird alles anders. Aber sicher nicht besser. 

 

Und jetzt mein liebes Tagebuch, klappe ich Dich erstmal zu. Ich lass mir von der SPD, vom Wirtschaftsministerium, von 2hm und von Gesundheitspolitikern nicht meinen Heiligen Abend verderben. Außerdem: Nichts wird so heiß gegessen, wie’s gekocht wird. Und wenn unsere ABDA nicht von allen guten Engeln verlassen ist, dann wird sie sich hoffentlich bald mal richtig zu Wort melden. Ich wünsche allen meinen Tagebuchleserinnen und -lesern einen friedlichen Heiligen Abend, ein frohes Weihnachtsfest, entspannte Feiertage. 



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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6 Kommentare

Dank x2

von Thomas Hardt am 24.12.2017 um 13:27 Uhr

Lieber Peter Ditzel, den Zeilen von Dr. Diefenbach schließe ich mich gerne an - Glückwunsch und Dank für Ihre Motivation für alle, denen das ewige „weiter so“ und „geht nicht“ in unseren selbstzufriedenen Standesorganisationen nicht reicht. Sie geben anderen Meinungen eine Stimme - nochmal danke dafür auch wenn noch viel zu wenige erkennen, dass nur „Handeln Zukunft Schafft“.
Frohe Weihnachten Ihnen und dem DAZ Team
Dr. Thomas Hardt

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Tagebuch

von Dr.Diefenbach am 24.12.2017 um 12:40 Uhr

Lieber Herr Ditzel,ich sage einfach mal "Danke" für Ihre Einlassungen,sogar heute,und wünsche Ihrem Team und Ihnen schöne Weihnachten.Ich glaube dass Viele Vieles gar nicht in der entsprechenden Tragweite realisieren würden,wenn Sie uns nicht sonntags die kleine Welt der Pharmazie,leider oft mit grossen Folgen,vor Augen führen würden.Nochmals :Danke!!

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Weihnachtsnotdienst

von Karl Friedrich Müller am 24.12.2017 um 12:18 Uhr

Es gibt nur noch Apotheken in Städten über 500.000 Einwohnnern. Die Notdienstapotheke ist 100 km weit weg. Das Kind krank. Die Ärzte haben zwar Dispensierrecht erhalten, aber was nützt es. Über die Feiertage gibt es nur den Video Arzt Notdienst. Aus Timbuktu. Spricht kaum Deutsch, dafür will er erst mal Vorkasse.
Das Kind braucht ein Antibiotikum. Anruf in der Notdienstapotheke. Nach 2 Stunden komme ich tatsächlich durch. Leider ist das Medikament aus.
Also, in das nächste Krankenhaus. Dort angekommen, erhält man die Auskunft: das ist nun blöd. Wir machen nur noch Knieoperationen. Alles Andere lohnt nicht mehr...
Also Versandapotheke. Die können liefern! Aber erst in einer Woche. Personalengpässe, dazu Lieferprobleme beim Hersteller und Sttreiks bei den Paketdiensten....
Da die Krankenkassen in Geld schwimmen, konnten die Boni für die Vostände verdreifacht werden. Die Versandapotheken machen riesige Gewinne und schütten enorme Dividenden aus. Der Beitragssatz für Arbeitgeber konnte abgeschafft werden, Dafür hat der Beitrag für Arbeinehmer sich geringfügig um 50% erhöht. Und die Zuzahlungen.
Politiker verdienen ihr Gnadenbrot bei Krankenkassen und Versendern. Null Arbeit, sicheres Auskommen....

Schöne Weihnachten

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Ärzte

von Anita Peter am 24.12.2017 um 9:39 Uhr

Werden bei den jährlichen Honorarerhöhungen der Ärzte auch die IGEL Leistungen und sonstige Selbstzahlerleistungen abgezogen?

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

still ruht der See

von Christian Giese am 24.12.2017 um 9:38 Uhr

Alles Politische beginnt mit der Erkenntnis, dass man handeln muss.
Denn ohne eigene debattenfähige Meinungsbildung siegt immer der Andere.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Der letzte Tag ...

von Christian Timme am 24.12.2017 um 8:51 Uhr

Hoffen wir das es den nie geben wird ... frohe Weihnachten ...

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