Arzneimittelpreise

Teva bringt Viagra als Generikum auf den US-Markt

Berlin - 12.12.2017, 09:30 Uhr

In den USA gibt es bald Generika für Viagra. (Foto: jopix / stock.adobe.com)

In den USA gibt es bald Generika für Viagra. (Foto: jopix / stock.adobe.com)


Zu den Details dieser Vereinbarungen wollen sich die Konzerne nicht äußern. Bekannt ist lediglich, dass bis zum Ende des ursprünglichen Patentschutzes Lizenzgebühren an Pfizer fällig werden. Für die Amerikaner ist der Verlust der Exklusivität dennoch schmerzlich. Die nahende Zulassung für Nachahmerpräparate hinterließ bereits Spuren in der Bilanz. Im dritten Quartal sank der Viagra-Absatz im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 308 Millionen Dollar, da der Großhandel in Erwartung neuer Billigprodukte weniger bestellte.

Doch nach dem Wegfall des Patentschutzes will Pfizer aus der Not eine Tugend machen. Man werde Viagra weiterhin als Markenartikel anbieten, über die Tochter Greenstone jedoch selbst eine generische Variante herausbringen, sagte ein Sprecher des Pharmariesen in New York. Pfizer erkenne damit an, „dass Generika eine wichtige Rolle in der Gesundheitsversorgung spielen und die geeignete Option für viele Patienten sind“. Die hausgemachte Kopie ist anders als die blaue Originalpille weiß und soll etwa die Hälfte kosten.

Für Pfizer ist die neue Viagra-Welt in den USA eine unbequeme Herausforderung, doch diese Situation kennt der Pharmakonzern schon. In mehreren anderen Ländern ist der Viagra-Patentschutz bereits zuvor abgelaufen, in Deutschland etwa war dies Mitte 2013 der Fall. Außerhalb der USA setzt Pfizer deshalb schon länger auf Alternativen. In Großbritannien wurde vergangenen Monat sogar erstmals weltweit eine nicht verschreibungspflichtige Variante genehmigt, die rezeptfrei verkauft werden darf. Seitdem Viagra auf den Markt kam, hat sie ihrem Hersteller alleine in den USA mehr als 17 Milliarden Dollar an Erlösen in die Kasse gespült.

Dabei ist der Markt schon länger umkämpft. Zwar war Viagra zuerst da, doch seit Jahren versprechen auch andere Anbieter potenzschwachen Männern in den USA Abhilfe. 2003 brachten Eli Lilly und Bayer mit Cialis und Levitra Stimulanzmittel raus, die sich rasch verbreiteten. Zusammen mit Viagra schaffen sie weltweit einen Jahresumsatz von über vier Milliarden Dollar. Durch Generika wird der Markt künftig weiter anschwellen – was die Preise immer stärker sinken lassen könnte.



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