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Versandhandel
ABDA und DocMorris wollen die Welt verbessern
„Uns beschäftigt nicht nur das EuGH-Urteil“
Angesprochen auf diese These reagierte die Wirtschaftschefin
der ABDA, Claudia Korf, bei der nachfolgenden Diskussion so: „Wir machen die
Welt heute schon jeden Tag ein Stückchen besser.“ Auf die Frage, ob die Welt
denn untergehe, wenn es weitere Deregulierungen für die Versandhändler gäbe,
antwortete Korf erst gar nicht, dann ausweichend: „Also die Welt geht
jedenfalls nicht unter, wenn die Arzneimittelpreisverordnung untergeht.“
Ohnehin klangen die Töne von ABDA-Vertretern für das Rx-Versandverbot schon
einmal vehementer. Korf sagte, dass das Verbot „nur eine Frage“ in der
derzeitigen Diskussion sei. Eine davon getrennte, aber ebenso wichtige Frage
sei, wie die Apotheker künftig bezahlt würden. Korf wörtlich: „Uns beschäftigt
nicht nur das EuGH-Urteil, da laufen viele Impulse, die man in der
Zusammenschau diskutieren muss. Das Verbot ist nur ein Aspekt im gesamten
Setting.“ Sie sprach sich für eine „Paketlösung“ anstelle von vielen kleinteiligen Regulierungen vor.
Darauf angesprochen verteidigte Korf die Sinnhaftigkeit eines eventuellen Rx-Versandverbotes trotzdem. Das Verbot sei der einzige Weg, die Gleichpreisigkeit aufrechtzuerhalten. Alle anderen Wege seien „nur Krücken“. Sie erinnerte an den „Deal“, den Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) auch immer wieder einbringt: „Der Versandhandel wurde damals zugelassen, mit der Voraussetzung, dass die Gleichpreisigkeit erhalten bleibt.“ In Sachen Digitalisierung übte Korf zudem heftige Kritik am Vortrag von Max Müller. „Digitalisierung ist nicht gleich Versandhandel. Die Digitalisierung ist somit nicht automatisch mit einem Nutzen für die Gesellschaft verbunden. Man muss sich genau überlegen, wie man die Digitalisierung einsetzt, um die Versorgung auch zu verbessern.“ Die Apotheken verfolgten genau diese Strategie: Erstens individuelle, digitale Angebote in den Apotheken, zweitens die Telematikinfrastruktur und drittens künftige Versorgungsangebote, die die Standesvertretungen der Apotheker mit „Partnern“ aushandeln wollen.
Zur Rolle des Versandhandels in der Versorgung erklärte Korf, dass der Online-Handel aus Sicht der Apotheker eine „substitutive, also ergänzende Funktion“ habe. Er könne aber nicht die Regelversorgung übernehmen. Korf weiter: „Und genau deswegen setzen wir uns auch dafür ein, dass die Apotheker mehr pharmazeutische Dienstleistungen in den Apotheken anbieten und dafür auch vergütet werden.“
Wieczorek (BAH): Versandhandel gefährdet die Versorgung
Als einziger Diskutant sah BAH-Chef Jörg Wieczorek es als gegeben an, dass die „flächendeckende Arzneimittelversorgung durch den Versandhandel gefährdet“ sei. Wieczorek begründete das einerseits mit dem Sachleistungsprinzip: „In diesem Prinzip sind keine Boni und Geldvorteile vorgesehen. Wer so etwas plant, stellt das gesamte System infrage.“ Wieczorek wies außerdem darauf hin, dass der Rx-Versand derzeit in 21 anderen Ländern verboten sei.
Max Müller warf Wieczorek daraufhin vor, „eine Mauer rund um Deutschland bauen zu wollen“. Auch in Richtung ABDA teilte Müller aus: „In den Gesprächen mit der Politik in der vergangenen Legislaturperiode hätte die ABDA statt des Rx-Versandverbotes so viel haben können: Eine höhere Vergütung, auch für Dienstleistungen, auch eine engere Beteiligung der Apotheker am Medikationsplan war im Spiel. Aber Sie haben alles abgelehnt!“, sagte Müller in Richtung Korf.
5 Kommentare
DocMorris Versand
von Dieter Beck am 13.12.2017 um 16:36 Uhr
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Weltverbesserer?
von Heiko Barz am 13.12.2017 um 13:24 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
Lebensfähigkeit?
von Reinhard Rodiger am 12.12.2017 um 23:52 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Lebensfähigkeit ohne Weichteile?!
von Christian Giese am 13.12.2017 um 13:30 Uhr
Versandhandel, Digitalisierung
von Gerhard Wandel am 12.12.2017 um 21:56 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
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