Bayern

SPD-Abgeordnete Dittmar besucht easy-Apotheke

Berlin - 08.12.2017, 13:45 Uhr

Apotheker Christian Machon in seiner easy-Apotheke im bayerischen Bad Kissingen mit SPD-Politikerin Sabine Dittmar. (Foto: easy Apotheke)

Apotheker Christian Machon in seiner easy-Apotheke im bayerischen Bad Kissingen mit SPD-Politikerin Sabine Dittmar. (Foto: easy Apotheke)


Die SPD-Apothekenexpertin Sabine Dittmar aus Bayern hat in ihrem unterfränkischen Wahlkreis eine easy-Apotheke besucht. Am vergangenen Mittwoch trafen sich Apotheker Christian Machon und Dittmar in Machons neu eröffneter Apotheke in Bad Neustadt. Beide haben unter anderem über das Konzept der Apothekenkooperation, das Apothekenhonorar sowie pharmazeutische Dienstleistungen gesprochen.

Apotheker Christian Machon hat am vergangenen Mittwoch die SPD-Gesundheitspolitikerin Sabine Dittmar in seiner Apotheke begrüßt. Die Sozialdemokratin war in der vergangenen Legislaturperiode Berichterstatterin für das Thema Apotheken in der SPD-Bundestagsfraktion und wurde bei der Bundestagswahl erneut über die Landesliste der SPD Bayern in den Bundestag gewählt. Dittmar blieb etwa eine Stunde lang, schaute sich in der easy-Apotheke um und unterhielt sich mit Machon über die derzeitige politische Lage im Apothekenmarkt.

Machon besitzt drei Apotheken im Bundestagswahlkreis Bad Kissingen – die jüngste ist die easy-Apotheke, die im Frühjahr dieses Jahres ihre Pforten öffnete. Bis April war Machon Mitglied des Vorstandes der Bayerischen Landesapothekerkammer, war wegen der Eröffnung seiner easy-Apotheke jedoch intern kritisiert worden und bot schließlich selbst seinen Rücktritt an. Und so sprachen der Apotheker und die Politikerin auch beide über das Konzept der Apothekenkooperation. Dittmar hatte zuvor noch nie eine easy-Apotheke betreten. Der Pharmazeut freute sich über das Interesse der SPD-Politikerin: „Frau Dittmar hatte einige Fragen zum easy-Konzept, die ich natürlich gerne beantwortet habe. Ich hatte zumindest das Gefühl, dass sie dieses Thema vorbehaltlos behandelte und die easy-Apotheke interessant fand.“

Dittmar: Waren sind gut und freundlich präsentiert

Das Gespräch mit Dittmar bezeichnete Machon gegenüber DAZ.online als sehr „nett und offen“. Und weiter: „Als ehemaliger Kammervorstand liegen mir pharmazeutische Themen und Versorgungsfragen immer noch ganz besonders am Herzen. Und so sprachen wir beispielsweise über die Einführung eines vergüteten Medikationsmanagements und auch über ein Honorar für Präventionsleistungen in der Apotheke. Frau Dittmar hatte durchaus Verständnis für diese Anliegen. Einig waren wir uns darüber, dass sich der Apothekerberuf und seine Vergütung weiterentwickeln müssen und dass die Apotheke vor Ort mit all ihren Leistungen nicht zu ersetzen ist.“

Dittmar zeigte sich nach dem Besuch nicht abgeneigt vom easy-Konzept. Gegenüber DAZ.online erklärte sie: „Der Besuch bei Herrn Machon war sehr interessant. Als Gesundheitspolitikerin ist es mir wichtig, dass die pharmazeutische Beratung umfassend erfolgt. Wenn die Warenbestände dann auch noch übersichtlich, gut und freundlich präsentiert werden, finde ich das als Kundin natürlich ebenfalls gut.“

Bad Kissingen: Besonderer Wahlkreis

Machon ist selbst in der CSU aktiv und politischen Besuch in seinen Apotheken gewohnt – schließlich kommt er aus einem ganz besonderen Wahlkreis. Alle drei Abgeordneten aus Bad Kissingen sind Frauen: Die CSU stellt mit Dorothee Bär (Staatssekretärin im Verkehrsministerium) die Direktkandidatin, Dittmar ist erneut über die SPD-Liste in den Bundestag eingezogen und erstmals hat sich auch die Grünen-Politikerin Manuela Rottmann über die Landesliste einen Platz gesichert. Sowohl Rottmann als auch Bär waren schon in Machons Apotheken zu Besuch.

Die Grünen-Politikerin Manuela Rottmann hatte sich im Wahlkampf auf gesundheitspolitische Themen spezialisiert. Erhält sie einen Platz im Gesundheitsausschuss, sind zwei der drei Bad Kissinger Abgeordneten Gesundheitspolitikerinnen. Und auch für die Apotheker ist der Wahlkreis interessant: Im wettbewerbsökonomischen Gutachten der Noweda und des Deutschen Apotheker Verlages ist Bad Kissingen der Beispiel-Landkreis.

Ob Dittmar auch in dieser Legislaturperiode in der Apothekenpolitik bleibt, steht noch nicht fest: Denn erst im Januar sollen im Bundestag die Fachausschüsse gebildet werden. Die Unterfränkin will zwar weiterhin Gesundheitspolitik machen, ist jedoch auch eine Kandidatin für den Posten des gesundheitspolitischen Fraktionssprechers, der dann vergeben werden muss. In der vergangenen Legislaturperiode hatte Dittmar lange für die Erhöhung der Rezeptur-und BtM-Honorare gekämpft. Nach dem EuGH-Urteil war sie vehement gegen ein Rx-Versandverbot und wies vermehrt auf die Bedeutung der Spezial-Versender hin. Gemeinsam mit ihrem Fraktionskollegen Edgar Franke legte sie einen Gesetzesvorschlag vor, nach dem Rx-Boni bis zu einer Bagatellgrenze von 1 Euro erlaubt worden wären.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Besuch

von Frank ebert am 08.12.2017 um 14:50 Uhr

Musste natürlich so eine Wühltischapotheke besuchen

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AW: Die Starbucks Apotheke eben

von Andreas Grünebaum am 08.12.2017 um 20:24 Uhr

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