FDA / Warnung vor rohem Teig

„Nicht naschen, da ist Mehl drin!“

Stuttgart - 07.12.2017, 09:45 Uhr

Passend zur Plätzchensaison mahnt die FDA in den USA: „Say No to Raw Dough!“ (Foto: st-fotograf / stock.adobe.com) 

Passend zur Plätzchensaison mahnt die FDA in den USA: „Say No to Raw Dough!“ (Foto: st-fotograf / stock.adobe.com) 


10 Millionen Pfund Mehl wurden in den USA zurückgerufen

Gemeinsam mit den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) untersuchte die FDA vergangenes Jahr die Erkrankungsfälle. Man fand heraus, dass die Erkrankten entweder rohen Teig gegessen oder zumindest Kontakt damit gehabt hatten und, dass das darin enthaltene Mehl mit dem Shigatoxin produzierenden Bakterium E. coli O121 besiedelt war. Daraufhin wurden 10 Millionen Pfund Mehl zurückgerufen.  

In den USA scheint es in manchen Restaurants üblich zu sein, Kindern, während sie auf das Essen warten, ein Stück Teig zum Spielen zu geben. Manche dieser Restaurants waren 2016 vom Mehl-Rückruf betroffen. Deshalb empfehlen die CDC auch jetzt den Restaurants, von dieser Praxis abzusehen. Eltern sollten außerdem darauf achten, dass Kinder – beispielsweise im Kindergarten – nicht mit rohem Teig modellieren. Denn auch wenn sie den Teig nicht essen, sollten sie sich danach zumindest die Hände waschen.

Daran erkennt man eine Infektion mit E. coli O121 

  • manifestiert sich drei bis vier Tage nach Infektion
  • mildes Fieber
  • Diarrhö (oft blutig)
  • Erbrechen
  • Bauchkrämpfe
  • meist erholen Erkrankte sich innerhalb einer Woche
  • in schweren Fällen kann es zum Nierenversagen kommen (hämolytisch-urämisches Syndrom (HUS); meist bei Kindern unter fünf Jahren, Älteren und immungeschwächten Menschen

Deutsche Medien hatten 2016 über den Fall berichtet und auch beim Bundesinstitut für Risikobewertung angefragt, ob in Deutschland ähnliche Fälle bekannt seien. Dort riet man zwar auch vom Verzehr von rohem Teig ab, jedoch vor allem wegen der enthaltenen rohen Eier. Vergleichbare Krankheitsfälle wie in den USA seien nicht bekannt, hieß es damals.

Laut Robert Koch-Institut häufen sich aber auch in Deutschland immer wieder sogenannte HUS-Erkrankungen (hämolytisch-urämisches Syndrom), hierzulande aber alle durch eine sorbitolfermentierende Variante von EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli, Serogruppe O157) verursacht. Auch hier konnte bislang keine Kontaminationsquelle ausgemacht werden.

Mehr zum Thema

Enterohämorrhagische Escherichia coli

EHEC - wie schützt man sich?

Fünf Jahre nach der Epidemie

Rätselraten um das Versteck des Ehec-Keims



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.