Apothekenvergütung

ABDA will „kleinteilige“ Projekte statt neuer Honorar-Struktur

Berlin - 07.12.2017, 20:45 Uhr

Kein großen Umwälzungen, sondern ein langsamer Start: ABDA-Präsident Friedemann Schmidt will das Apothekenhonorar nicht in Kleinteile zerlegen. (Foto: Schelbert)

Kein großen Umwälzungen, sondern ein langsamer Start: ABDA-Präsident Friedemann Schmidt will das Apothekenhonorar nicht in Kleinteile zerlegen. (Foto: Schelbert)


Kiefer: Versorgungsfragen und -probleme regional klären

Ein weiterer Diskussionspunkt bei der heutigen Mitgliederversammlung war die Versorgungsdichte in Deutschland. Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer, stellte klar, dass es bei diesem Punkt keine Zweifel gibt: „Es gibt keine belastbaren Daten dafür, dass auch nur eine Region in Deutschland unterversorgt ist.“ Deswegen sei auch keine bundesweite Neuregelung nötig, nach der die Versorgung zentral gesteuert werde.

Den Vorschlag seines Kollegen Lutz Engelen aus der Kammer Nordrhein, nach dem die Kammern einen Sicherstellungsauftrag für die Versorgung erhalten sollen, nannte Kiefer nicht direkt. Allerdings deutete auch er an, dass den Kammern in dieser Frage mehr Kompetenzen eingeräumt werden sollen. „Wenn irgendwo Apotheken fehlen oder eine Rezeptsammelstelle eröffnet werden soll, dann sind das Fragen, die auf regionaler Ebene von den Kammern am besten bearbeitet werden können.“

Diskussionswürdig sei auch die Frage, ob der Ermessensspielraum der Kammern in Versorgungsfragen ausgebaut werden müsse. Man sei sich aber einig, dass eine Prämisse immer gelten wird: „Der direkte Kontakt zwischen Patient und Apotheker muss immer gewährleistet sein. Das hängt auch eng zusammen mit unserem Kontrahierungszwang, den der Versandhandel nicht hat. Es ist ja bekannt, dass Versandhändler nicht jeden Auftrag annehmen, der ihnen entgegen gebracht wird.“



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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3 Kommentare

Wen interessiert´s...

von Mathias Mallach am 08.12.2017 um 10:57 Uhr

..., was die ABDA will ?
Die Apothekerschaft will und BRAUCHT DRINGEND ein höheres Honorar !
Hallo ? Ihr erinnert Euch ? Die Diskussion haben wir schon vor mehr als 2 Jahren angefangen, weil wir mehr Geld brauchen, nicht weniger, also ist die Diskussion darum noch lange nicht beendet. Jetzt geht sie erst los!
Und an alle ABDA-Einknicker und Pseudo-Gutachter-Schwachmaten: Geht jetzt endlich mal beiseite und lasst die Erwachsenen ran, es ist ja nicht mehr auszuhalten !
(*Netiquette aus*)

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Ins Abseits

von Reinhard Rodiger am 08.12.2017 um 9:55 Uhr

" Man habe zwar kein richtiges Gutachten in der Schublade, aber eine „Management Summary“

Auf das amtlich veranlasste Gutachten wird nicht eingegangen, ein eigenes aber nicht erstellt.Dies-verbunden mit dem Weiterreichen der Probleme an die Regionen-ist eine Steilvorlage zum Nachweis der Verhandlungsunfähigkeit.

Vor diesem Hintergrund ist der Wille hervorzuheben, nicht mit der Planierraupe vorzugehen,um nicht gewollte Dienstleistungen durchzusetzen.Untaugliche Mittel soll man jetzt wirklich nicht einsetzen.Immerhin etwas.

Die Gefährlichkeit selektiver Verträge - vor allem bei Kleinteiligkeit - wird nicht gesehen.Was vom Grundsatz her nicht geht,wird durch Aufspaltung nicht besser.

Evolutionäre Entwicklung bedeutet also ein Aussteigen des Managements aus dem Prozess.Ein "Management-Summary" ist ein wenig zu knapp.

Zahlen sagen viel, aber nicht alles.Sie machen die wesentlichen Stellgrössen transparenter.Dazu muss man sie auch darstellen-vor allem die Folgen bei Veränderung.

Sie sind vor allem deshalb wichtig,weil die qualitative Seite völlig unbeachtet bleibt. Ohne sie sind Zahlen nichts.
Hier ist erheblicher Input gefragt.Auch in Form eines Gutachtens.Jedenfalls mehr als "Weiter so" oder ein
"Summary".

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Verblendung oder Prokrastination als Lebensmotto ?

von gabriela aures am 07.12.2017 um 22:07 Uhr

„Erstens wollen wir über eine Herabsenkung unseres Honorars nicht verhandeln. Wer eine Kürzung des Apothekenhonorars auch nur ins Gespräch bringt, ist für uns kein Gesprächspartner. “

Hallo ?

Brauchte die Politik jemals die Apotheker als Gesprächspartner, um ihre Entscheidungen zu treffen ?
Was für putzige Träumerles .....
Die ABDA kann ihre dürftigen Unterlagen einpacken.
Fertig.
Das ist die harte Realität abseits des Lindencorsos !

Ich erinnere mich noch an F. Becker‘s Einschätzung zum Honorar: 9,14 € als fundierte Hoffnung.
Zwei Tage später kamen dann 8,35 € aus der Wundertüte - wie von Jens Spahn schon Wochen vorher erfühlt, erahnt oder einfach gewußt.

Also : die Zahlen stehen im luftleeren Raum und die Apothekenbranche im Abseits.

Mittlerweile geht es seit Jahren und auf Jahre hin nur noch um Schadensbegrenzung, mehr wird‘s nicht.
„Evoltionäre Weiterentwicklung“ bedeutet homöopathische Dosen an Zulagen , die für viele KollegInnen zu spät kommen werden.

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