Welt-AIDS-tag

PrEP soll die Zahl der HIV-Neuinfektionen senken

Köln - 01.12.2017, 07:00 Uhr

Eine rote Aids-Schleife wird anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tags in Hamburg (hier während einer 
Beleuchtungs-Probe) an die Fassade des Rathauses projiziert. (Foto: dpa)

Eine rote Aids-Schleife wird anlässlich des diesjährigen Welt-Aids-Tags in Hamburg (hier während einer Beleuchtungs-Probe) an die Fassade des Rathauses projiziert. (Foto: dpa)


Berliner Apotheker zieht positive Zwischenbilanz

Philipp zieht nach den ersten Wochen ein positives Fazit: „Das ist ein schöner Ansatz, pharmakoökonomisch in Aktion zu treten und auszurechnen, was die Kassen an Kosten für vermiedene HIV-Übertragungen sparen könnten, wenn sie das finanzieren würden.“ Voraussetzung sei allerdings ein verantwortungsvoller Umgang mit den Medikamenten – sowohl durch die Verordner und Apotheker als auch durch die Anwender.

PrEP-Erfolg hat den Preis für die Therapie gesenkt

Die steigenden PrEP Anwendungen, die auch in Deutschland den Durchbruch bei der Senkung der HIV-Neuinfektionen bringen sollen, werden im Rahmen dieses Projektes und darüber hinaus wissenschaftlich begleitet mit der PRIDE-Studie von Prof. Hendrik Streeck: Die erhobenen Daten sollen helfen, Fakten zur Wirksamkeit und den Kosten zu gewinnen. Dies soll als Basis dienen und eventuell zu einer Diskussion über die Erstattung durch die Krankenkassen führen.

Der Erfolg dieses innovativen Projektes hat auch für die HIV-Therapie Folgen. Die große Nachfrage bei der PrEP hat eine weitere Firma veranlasst, den Preis zu senken, um auch Anteile an diesem neuen Markt zu erschließen. Nur dieses Mal erfolgt die Preissenkung auch für die Therapie. Die 69,90 Euro (30er-Packung) der Firma Ratiopharm sind eine Kampfansage an die Mitbewerber und werden für unumkehrbare Entwicklungen im HIV-Sektor sorgen. Es bleibt in der nächsten Zeit abzuwarten, wie Krankenkassen, Ärzte und andere Entscheider sich zu dieser Preissenkung positionieren. Ein Hauch von wirtschaftlicher Normalität hat dadurch auch den HIV-Bereich erreicht.  



Erik Tenberken und Nico Kraft, Apotheker und Autoren DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

PreP

von Sven Larisch am 01.12.2017 um 8:40 Uhr

Ich halte die PreP für ein zweischneidiges Schwert.
Auf der einen Seite begeistert mich die Möglichkeit, das Patienten sich so vor der Übertragung des HI-Virus schützen können. Ausserdem ist eine Preissenkung der "normalen" HIV Medikamente überfällig gewesen.
Andererseits: Massenhafte Abgabe von HIV Medikamenten - hat jemand an die Auswirkungen gedacht (bei Antibiotika haben wir genug Resistenzen)?
Ach übrigens- es gibt auch noch andere SÜE;
Syphilis, Tripper und Clamydien= antibiotikaresistente Stämme.
Die Studien zur PreP waren nur für heterosexuelle Pärchen gemacht worden- hier auf bestimmte sexulelle Vorlieben zu schließen kann jeder selber machen, aber die Schwulen werden ja auch heute noch als Hochrisikopatienten eingestuft.
Ach ja - wenn ich mich als APotheke bein Initiator melden kann, wäre ich gerne dabei:-) Gruß an Erik T. aus Köln

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