App „Chronic Match“

Selbsthilfe nach dem Tinder-Prinzip

Stuttgart - 24.11.2017, 07:00 Uhr

Die App ist seit knapp einer Woche im App-Store verfügbar. (Foto: Screenshot iTunes.apple.com)

Die App ist seit knapp einer Woche im App-Store verfügbar. (Foto: Screenshot iTunes.apple.com)


Welche Interessen verfolgt DocMorris mit dieser App?

Welches Ziel verfolgt DocMorris mit der App, die Chroniker vernetzen soll? DocMorris ist eine Versandapotheke, Chroniker benötigen Arzneimittel. Da muss man kein Anhänger von Verschwörungstheorien sein, um auf die Idee zu kommen, dass DocMorris mehr als nur Service bieten will beziehungsweise „eine Möglichkeit, die Patienten hilft, ihren Alltag besser zu bewältigen“, wie das Unternehmen es selbst beschreibt. In der Pressemeldung zum Launch heißt es eher kryptisch. „Wir sind davon überzeugt, dass wir Patienten mit verantwortungsvollen und fortschrittlichen Lösungen die Vorteile der Apotheke von morgen aufzeigen.“ Wie die Apotheke ins Spiel kommt, ist allerdings nicht ersichtlich. DocMorris ist der Herausgeber der App, diese Info findet sich auch an den vorgeschriebenen Stellen. Sonst bringt man das Ganze aber nicht mit der Versandapotheke in Verbindung. Die App ist in Grün-Blau-Tönen gehalten und nicht im Corporate Design von DocMorris. Lediglich der Klick auf  „Chronic Match Support“ im iTunes-Store offenbart die Connection. Der führt nämlich auf die Startseite der Versandapotheke.

Keine Werbeangebote in der App

Der naheliegende Verdacht, dass DocMorris der für eine Apotheke interessanten Zielgruppe der Chroniker gezielt Werbung zuspielt, bestätigt sich in der App nicht. Werbeangebote findet man keine. Ein Sprecher von DocMorris bestätigt, dass die kostenlose App keinerlei Werbeangebote enthält. Die Selbsthilfe-App sei ein neuer digitaler Service für Patientinnen und Patienten. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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