Wegen Brexit-Umzug

EMA erwartet Verlust von 200 Mitarbeitern

London - 21.11.2017, 13:10 Uhr

Umzug mit Auswirkungen: Die EMA geht davon aus, dass sie im Laufe des Umzugs nach Amsterdam etwa 200 Mitarbeiter verlieren wird. (Foto: dpa)

Umzug mit Auswirkungen: Die EMA geht davon aus, dass sie im Laufe des Umzugs nach Amsterdam etwa 200 Mitarbeiter verlieren wird. (Foto: dpa)


EMA will Ausnahmeregeln für Mitarbeiter durchsetzen

Doch der EU-Beamte gab sich dennoch optimistisch: Die EMA sei auf alle Szenarien vorbereitet, erklärte Rasi. Über einen Betriebsaufrechterhaltungsplan hat die Behörde ihre Aufgaben priorisiert und einige Zukunftsprojekte zurückgestuft, damit es bei den Kernaufgaben – der Aufrechterhaltung der Arzneimittelüberwachung sowie zeitnaher Arzneimittelzulassungen – keine Probleme gibt. Nun wird die Behörde konkrete Themen klären, die den neuen Standort betreffen.

Unterstützung vonseiten der Politik erhofft sich die EMA beim Umzugsbudget und bei der Erstellung einer ersten Vereinbarung, wie die Zusammenarbeit der EMA mit dem Vereinigten Königreich zukünftig aussehen soll, erklärte Rasi auf Nachfrage von DAZ.online. Außerdem will er erreichen, dass für die Arzneimittelbehörde für die Umzugsphase Ausnahmeregeln gelten: Mitarbeiter sollen teils beispielsweise von zu Hause aus arbeiten können oder andere Sondergenehmigungen erhalten, um ihnen die anstehende Zeit zu erleichtern.

Probleme mit dem neuen EMA-Zuhause

Eine „besondere Herausforderung“ betrifft das Gebäude, in das die EMA ziehen wird, betonte EMA-Vizechef Noel Wathion, der auch der „Brexit-Taskforce“ vorsteht. Denn ein permanentes neues Heim wird erst für April 2019 in Amsterdam zur Verfügung stehen – zwar wie bisher in London mit vollständigen Konferenz-Möglichkeiten, doch voraussichtlich noch nicht mit ausreichend Büroraum. Allerdings stünden ab Ende 2018 vorübergehende Räumlichkeiten in der Nähe des neuen EMA-Standorts bereit, erklärte Wathion. Den Zeitrahmen für den Umzug bezeichnete er als „extrem eng“.

Rasi zeigte sich bei der Pressekonferenz stolz darüber, wie seine Mitarbeiter in den letzten Monaten trotz der großen Unsicherheit ihre Arbeit fortgesetzt haben. Durch die Entscheidung habe sich die Stimmung verbessert. Doch jetzt kämen viele spezifische Aspekte auf den Tisch, die beantwortet werden müssten: So beispielsweise auch die Fragen, wo die Mitarbeiter zukünftig wohnen werden – und wo ihre Kinder zur Schule gehen sollen. 



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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