Beratungs-Quickie

Cialis? Da gibt's doch jetzt was in günstig!

Stuttgart - 17.11.2017, 07:00 Uhr

Noch ist Sildenafil Markführer bei Impotenz. Wird Tadalafil mit der Vefügbarkeit günstiger Generika zu Cialis aufholen? (Foto: anyaberknut / stock.adobe.com)

Noch ist Sildenafil Markführer bei Impotenz. Wird Tadalafil mit der Vefügbarkeit günstiger Generika zu Cialis aufholen? (Foto: anyaberknut / stock.adobe.com)


Cialis® für jeden Tag?

Der ältere Herr hat außerdem gehört, dass man Cialis in einer geringen Dosis auch jeden Tag einnehmen könne. „Das ist korrekt“, bestätigt der Apotheker. In der Tat ist Tadalafil der einzige PDE-5-Hemmer, der neben eine Bedarfstherapie auch für eine Konstanztherapie zugelassen ist. „Eine dauerhafte Einnahme von Tadalafil eignet sich für Patienten, die Cialis® häufig einnehmen, mindestens zweimal pro Woche", erklärt der Apotheker. „Sie nehmen Cialis® dann in einer geringeren Stärke von 5 mg täglich und können diese unter Umständen nochmals reduzieren auf 2,5 mg pro Tag". Ob eine Konstanz- oder Bedarfstherapie für einen Patienten infrage kommt, entscheidet der Arzt in Abstimmung mit den persönlichen Präferenzen des Patienten.

Wieviel günstiger sind Tadalafil-Generika im Vergleich zu Cialis®

Als Pfizer 1998 für den ersten Phosphodiesterase-5-Hemmer Sildenafil in Viagra® die Zulassung erhielt, war das in der Tat noch ein teurer Spaß. Für vier Tabletten Viagra 100 mg bezahlten die Patienten etwa 60 Euro. Derzeit liegt der Preis von Pfizers Viagra in einer Stärke von 100 mg bei 72,98 Euro. Mit dem Fallen des Patentschutzes begann 2013 der generische Boom im Erektionsstörungsmarkt. Heute bieten generische Pharmahersteller die Potenzpille bereits für einen Bruchteil dieses Preises an. Sildenalfil Al 100 mg kosten mit vier Tabletten 15,95 Euro (Stand Lauer-Taxe: 16.11.2017).

Bis vorgestern war Sildenafil allein auf weiter Flur bei den erschwinglicheren PDE-5-Hemmern. Nun gesellt sich Tadalafil, der Wirkstoff im Originalpräparat Cialis®, in die Reihe generischer Potenzpillen. Vardenafil in Levitra® und Avanafil in Spedra® genießen weiterhin Patentschutz. Für Cialis® in einer Stärke von 20 mg verlangt Lilly 87,99 Euro für vier Tabletten. Die generischen Preise schwanken extrem bei Tadalafil: So listet Hennig sein Tadalafil Hennig 20 mg für 19,98 Euro, Tadahexal 20 mg liegt bei 59,90 Euro, und Tadalafil Accord 20 mg ist mit Lillys Cialis® sogar preisgleich (Stand Lauer-Taxe: 16.11.2017). 

Wirkt das dann überhaupt, Cialis® mit nur 5 mg?

Diese Frage treibt den Patienten um. Wenn doch die übliche Dosis bei 20 mg läge, wie könnten dann 5 mg Tadalafil ausreichen? Der Apotheker beruhigt den Patienten. So haben Studien gezeigt, dass Tadalafil in der täglichen Dosierung von 5 mg gleich wirksam sei wie die einmalige Einnahme einer 20 mg Tablette Cialis®. „Bis diese volle Wirksamkeit allerdings eintritt, vergehen etwa fünf Tage", erklärt der Apotheker. Erst dann seien gleichmäßige Wirkstoffkonzentrationen im Blut erreicht, die ausreichten, um auch spontan Sex zu haben.

Kann man Cialis® 5 mg teilen?

Lilly bietet Cialis® in einer Stärke von 2,5 mg derzeit nicht in Deutschland an. Die geringste Stärke des Originalpräparates enthält 5 mg Tadalafil, allerdings dürfen Patienten die Tablette nicht teilen. Bezüglich der Teilbarkeit sieht es bei den neuen generischen Präparaten derzeit nicht besser aus. Einzig ein Importeur – Cialis® docpharma – hat die Wirkstärke von 2,5 mg im Portfolio. Lieferbarkeit? Gilt es individuell zu prüfen.

Umstellung Viagra® auf Cialis® – wieviel mg Tadalafil entsprechen 100 mg Sildenafil?

Die längere Wirkdauer scheint den Patienten zu überzeugen. „Dann nehm ich jetzt Cialis®, aber die günstigen Tabletten", fordert er den Apotheker auf. Doch ganz so einfach ist die Umstellung nun auch wieder nicht. Der Patient benötigt eine neue Verordnung. Apotheker dürfen mittlerweile einiges auf Rezepten ergänzen oder nach Rücksprache ändern – der Wirkstoff zählt aber nicht dazu.

Der Patient zieht von dannen und in die ärztliche Praxis. Kurze Zeit später legt er ein grünes Rezept über Tadalafil 10 mg vor. Es gibt derzeit keine Empfehlungen für Äquivalenzdosen bei der Umstellung der Wirkstoffe Sildenafil auf Tadalafil. Die Fachinformation zu Tadalafil empfiehlt, die Therapie der erektilen Dysfunktion mit der kleinsten Dosierung, somit Tadalafil 10 mg, zu beginnen und bei Bedarf die Dosis zu erhöhen. 



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


2 Kommentare

Bestätigung meiner E-mail Adresse

von Lucien RADERMECKER am 23.09.2019 um 12:18 Uhr

Bestätigung meiner E-mail Adresse
radermecker0@gmail.com

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Potenzprobleme nach Prostataoperation

von Lucien RADERMECKER am 23.09.2019 um 10:53 Uhr

Es hatte sich bei mir ein bösartiges Geschwür gebildet und aus diesem Grund wurde mir die Prostata vollständig entfernt.
Es ensteht zwar eine leichte Erektion welche jedoch auf keinem Fall einen Gechlechtsverkehr ermöglicht.
Frage : kann in diesem Fall "Cialis" auch helfen und wenn "JA" welche Dosis und welches "Cialis Präparat".
Vielen Dank für Ihre Mail-Rückantwort
L. Radermecker

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.